Samstag, 8. März 2008

Das schamlose Geschäft mit dem Tod, Teil 1


Das jeder Mensch mal sterben muß, dies ist unser Schicksal und wir können es nicht ändern. Was wir allerdings nicht schicksalhaft hinnehmen müssen, dies ist die Kommerzialisierung des Todes die besonders in Deutschland schamlose und amoralische Auswüchse angenommen hat, die zum Himmel stinken. Während breite Massen des Volkes um ihre Existenz kämpfen müssen, unwürdige ausbeuterische Arbeitsverhältnisse annehmen müssen, mit Stundenlöhnen unter 5 Euro, es Millionen von Pendlern gibt, die um nur ein paar Euro zu verdienen, jeden Tag zig Kilometer mit dem Auto fahren, weil sie sonst keine Arbeit bekommen, es Heerscharen von teilweise hochqualifizierten Arbeitskräften gibt, die weil ihre Betriebe dicht gemacht haben, darum arbeitslos sind und deshalb unwürdige sogenannte 1-Euro-Jobs annehmen müssen, eben für einen einzigen Euro die Stunde härtester Arbeit, gibt es ein kleine Schicht die in Saus und Braus leben kann und dies eben nicht als Leistungsträger, sondern durch Ausnutzung der Zwangslage der Menschen.

Es ist nun mal eine Ausnahme-und Zwangssituation denen die Angehörigen von eben Verstorbenen ausgesetzt sind und keinesfalls ist der Tod eines Menschen mit den damit verbundenen Beerdigungskosten gleich zu setzen mit einem Autokauf oder dem Einbau neuer Fenster im Eigenheim, wo man die Wahlfreiheit hat, welches Auto man wo kauft oder welchem Fensterbauer man den Auftrag erteilt. Der Tod ist und bleibt nach der Geburt und schweren Krankheiten der Zustand d e r großen Ausnahmesituation, die nun von den verschiedensten am Tod verdienenden „Diensleistern“ ausgenutzt werden kann, wie in keinem anderen vergleichbaren Gewerbe. Da diese Thematik jeden von uns irgendwann einmal beschäftigen wird, möchte ich in meinem Blog eine neue Reihe dazu eröffnen, ähnlich der Dokumentation zu dem Schicksal meines betreuten Hundes Lenn. Es ist wichtig wie man sich im Trauerfall verhalten sollte, wie man einen seriösen Bestatter findet, auf was man achten sollte, und, und, und... Auch ich mußte Lehrgeld zahlen beim Tode meines lieben Vaters vor einigen Wochen, war unbeleckt in diesen Dingen, sah nicht, daß es rund um den Tod und die Beerdigung nur um ein eiskaltes Geschäft geht, und all das Brimborium um sogenannte Trauerhilfe nur dazu dient die Aufmerksamkeit des Hinterbliebenden abzulenken von der Überprüfung dessen was finanziell auf ihn später zukommt, was in Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern jenseits von gut und böse ist was den Menschen zuzumuten ist. Und Hand aufs Herz, wer achtet schon darauf, wenn ein lieber Mensch gestorben ist, man mündliche Absprachen mit einem Bestatter trifft, man eine Urne für 50 Euro auswählt, sich dies eigentlich auch schriftlich auf Heller und Pfennig geben lassen sollte, man einen seriösen Bestatter daran erkennt, daß der alle Positionen genau aufschreibt, eben auf Heller und Pfennig und man dann auch einen Durchschlag dieses Vertrages bekommt? In einer psychischen Ausnahmesituation wie dem Tod einen lieben Angehörigen da denkt auch ein Kaufmann nicht an diese Regel, er vertraut blind dem Bestatter und kann dann mitunter sein blaues Wunder erleben, wenn etwa nach Wochen auf der Rechnung statt der 50 Euro für die Urne auf einmal eine Zierurne steht die drei mal so teuer ist wie die ausgesuchte. Da fällt dann der Groschen beim Hinterbliebenen, wenn er all die immensen Kostenrechnungen auf dem Tisch hat, sich mal ausrechnet was einige Berufsgruppen so an Stundenlohn kassieren, der dann dreistellig ausfällt, und dann verwundert er sich auch gar nicht mehr, sollte er diesen Bestatter früher ein wenig privat gekannt haben, daß dessen dauernder Ausspruch lautete:“Geld spielt keine Rolle!!!“

Werte Leser meines Blogs! Bleiben Sie am Ball und schauen Sie immer mal wieder rein in meinen Blog, in unregelmäßigen Abständen wird der Thread „Das schamlose Geschäft mit dem Tod“ fortgesetzt in welchem allgemeine Erkenntnisse zu diesem Thema und private neuere Erfahrungen einfließen werden. Ich hoffe Sie haben Verständnis dafür, daß neben schönen Themen, wie denen der Kunst, Literatur und Fotografie auch solche Themen wie dem Schicksal des Hundes Lenn und jetzt dem kommerzialisierten Tod von mir gebracht werden, aber das Leben ist halt nicht nur eitel Sonnenschein, sondern auch Lug und Trug und die Abgründe der menschlichen Psyche sind oft tief, besonders in einer Gesellschaft wo einer den anderen übers Ohr hauen möchte und es einigen durch die besonderen Umstände auch sehr gut gelingt.

Bernd Nowack


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