Freitag, 13. Juni 2008

Krank in Deutschland? Auswandern ist eine Alternative!


Obiger Scan ist aus der Mitteldeutschen Zeitung vom 6.6.2008. Langsam kapiert man, daß es auch für Kranke, Alte und Behinderte besser ist wenn sie in ein humaneres Land auswandern. Ich empfehle sehr obigen Text mal zu lesen (nur anklicken und er ist vergrößert). All dies deckt sich mit den Meinungen vieler meiner Freunde und Bekannten, die erkannt haben, daß Deutschland kein guter Platz ist für Alter oder Krankheit und die jetzt schon dabei sind ihre Auswanderung im Alter vorzubereiten in Länder wie Thailand, Spanien, Polen, Syrien. Allerdings herrscht in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung immer noch die irrige Meinung, daß Deutschland ein besonders humanes und soziales Land sei. Es ist dies eine Geisteshaltung die alles Fremde als weniger kultiviert ansieht als das Deutschtum. So erregt es in der Verwandtschaft einer guten Bekannten aus Zerbst immer wieder Kopfschütteln wenn diese zu Klinikaufenthalten statt in eine deutsche Klinik extra nach Thailand fliegt. Man meint, dort herrsche Hinterwäldlertum. Das Gegenteil ist der Fall! Meine Bekannte ist immer wieder aufs neue von der Art und Weise des Aufenthaltes dort, dem hohen technischen Niveau und dem großen medizinischen Können der dortigen Ärzte überrascht. Ein ganz grundsätzlicher Unterschied zwischen Deutschland und Thailand besteht schon darin, daß in Thailand ein Patient wie ein Hotelgast behandelt wird, in Deutschland dagegen wirken alte Traditionen immer noch nach die aus einer Zeit stammen wo Kranke anstaltsmäßig behandelt wurden, die sich der Anstaltsdisziplin zu fügen hatten. Ein Klinikarzt meinte neulich selbstkritisch zu mir, es gehe in seiner Klinik, was die Abläufe des Weckens etc. angehe, zu wie beim Militär. Selbstverständlich bestimmt in Thailand ein Patient selber wann er geweckt werden möchte, wann er frühstücken möchte, wann er gewaschen werden möchte. Ein Patient ist dort Kunde, der dort einen Kundendienst in Anspruch nimmt und wer zahlt, der hat natürlicherweise das Recht zu bestimmen. Letztendlich müßte es auch bei den gesetzlich Versicherten in Deutschland so sein. Auch wenn sie die medizinischen Leistungen nicht direkt bezahlen, so bezahlt es aber doch deren Krankenkasse für die man nicht unbeträchtliche Beiträge berappen muß. Durch dieses indirekte Bezahlungssystem und die alte Tradition des obrigkeitsstaatlichen Personal-Patientenverhältnisses ist der Gedanke, daß ja eigentlich eine Klinik ein ganz normaler Kundenservice ist, ähnlich einem Hotel, nur eben in medizinischer Ausrichtung mental nicht in Deutschland verankert. Ein Umdenken in die thailändische Richtung wäre wünschenswert, sowohl bei den Kliniken wie auch den Pflegeheimen. Pflegeeinrichtungen wie die obige in dem eingescannten Artikel der MZ sind auch in Deutschland möglich. Nötig dazu wäre eine Liberalisierung des Einwanderungsrechtes, denn mit in deutschen Denkweisen aufgewachsenem deutschen Personal wird ein Wandel kaum zu machen sein. Ein lobenswerter Anfang ist gemacht durch die teilweise Legalisierung, daß privates Pflegepersonal z.B. aus Polen jetzt tätig werden kann. Allerdings sind die Einschränkungen noch immens und von einer wirklichen Liberalisierung sind wir noch weit entfernt. Dankenswerter Weise setzt sich die FDP im Bundestag für eine weitere Öffnung diesbezüglich ein. Hoffen wir, daß sie damit Erfolg haben.

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