Freitag, 6. März 2009

Katerchen




Immer wieder träume ich von meinem früheren zuhause wo ich mit meinen Eltern rund vierzig Jahre meines Lebens verbracht habe. Es ist unwahrscheinlich wie genau und lebensecht Personen und Tiere mir im Traum erscheinen. Gerade dieser Tage hatte ich wieder so einen Traum: Ich betrat unser altes Haus von damals und es öffnete mir meine liebe Mutter die Tür. Sie stand dort so wie sie ca. 45 Jahre alt war, in allen Einzelheiten, viel genauer als auf jedem noch so scharfen Foto. Ich sagte ihr im Traum, daß ich sehr glücklich wäre, daß sie da so lebendig sei, weil ich schon gedacht hätte, daß sie tot sei. Ein Glücksgefühl übermannte mich, kurz danach wachte ich auf. Leider, leider war es nur ein Traum! Sind Träume Schäume des Gehirns? Wahrscheinlich nicht, oftmals sind sie auch Botschaften aus einer anderen Welt – Botschaften aus dem ewigen Leben!

Neben meiner Familie sind es auch die Tiere die wir hatten die in meinen Träumen eine Rolle spielen. 30 Jahre ist unser liebes Katerchen schon tot, aber dennoch lebt es in meinen Gedanken und Träumen weiter. Ich suchte heute ein paar Fotos von damals heraus die unser Katerchen zeigten, so wie er sich auf der Treppe von der oberen Rasenfläche zur unteren Rasenfläche gern hinstreckte, wie er in unserem Garten herumstromerte, wie er gern in der Nähe meiner Mutter sich aufhielt die oft auf der Gartenbank saß und dort ihre kunstgewerblichen Arbeiten machte oder wie er auf dem Arm meiner Mutter saß. All diese Erinnerungen sind voller Melancholie.

Trotzdem muß ich schmunzeln wenn ich daran zurück denke, wie Katerchen (er hieß bei uns halt nur Katerchen) mich jeden morgen früh weckte. Er hatte sich eine Unart angewöhnt die mich damals mächtig nervte. Unser damaliges Haus war ein Flachdachhaus mit wildem Wein bewachsen. Katerchen stromerte nachts draußen herum und gegen 6.00 Uhr früh kehrte er heim, kletterte den wilden Wein, der dicke Äste hatte, bis zum Dach herauf und mauzte dort solange bis ich das Fenster aufmachte und einen Polsterwürfel aus dem Fenster hielt, auf den er dann mit einem gewagten Sprung landete. Ich mußte dann nur noch meine Zimmertür aufmachen und Katerchen rannte die Treppe herunter zu seinen Näpfen und zu seinem Schlafplatz. Ja, Katerchen so warst Du halt und was mich damals nervte wünschte ich mir heute gern zurück. Zurück bleiben nur die Erinnerungen, Träume und ein paar alte Fotos
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