Sonntag, 28. Juni 2009

Mal wieder ein Nachtrag!

Leser sind neugierig und gerade kleine private Dinge werden scheinbar gern gelesen. So kamen jetzt Nachfragen zu meiner Kolumne http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/es-kann-der-frommste-nicht-in-frieden.html ,was denn nun weiter geworden ist. Nun, das muß man meinem Nachbarn lassen, er sah ein, daß er an diesem Tag sich nicht unter Kontrolle hatte und, was ich ihm hoch anrechne, er entschuldigte sich ausführlich bei mir. Da er handwerklich sehr begabt ist, bot er an den Schaden zu reparieren, Kosten für Material und abgefallene Platten würde er übernehmen. Nun, das ist doch ein Wort und ehrenwert! Wie es die christliche Ethik vorgibt, soll man sich versöhnen und so geschah es, ich nahm die Entschuldigung an! Es lag nun voll an mir, daß ich die Reparatur bislang noch nicht machen ließ. Schlicht und einfach waren es Zeitgründe meinerseits, ich habe derzeit so viel um die Ohren, daß ich derlei Dinge immer wieder hinausschieben muß.

Dieses Ausrasten seinerseits war auch unserer hektischen Zeit geschuldet mit all den Anforderungen die an jeden von uns gestellt werden, denn, wie er mir erzählte, war er an besagtem Tag besonders beansprucht, wollte sich zeitig schlafen legen, weil er schon um 4.00 Uhr morgens zur Arbeit mußte und wie es halt mal so ist, manchmal halten die Nerven den Alltagsstreß nicht aus und man hat sich nicht mehr unter Kontrolle.
Also, wie man umgangssprachlich sagt: „ Die Sache ist gegessen und erledigt!“

Freitag, 26. Juni 2009

DDR-Nostalgie: Die Zeitschrift "Sibylle"







Im Rückblick wird der DDR-Alltag besonders von Westdeutschen immer als trist und öde hingestellt. Man zeigt dann gern in „Dokumentationen“ Filme in alter Schwarzweiss-Technik und allzu gern wird dann die Stadt Bitterfeld vorgeführt, als wenn diese Stadt symptomatisch für die ganze DDR gewesen wäre. Man muß kein Freund des DDR-Regimes gewesen sein um derlei Geschichtsklitterei als plumpe Propaganda zu durchschauen. Ich kramte heute mal wieder in meinem Zeitschriftenarchiv und da fiel mir unter anderem die DDR-Zeitschrift für Mode und Kultur „Sibylle“ in die Hände. Ich las diese Zeitschrift ca. ein Jahrzehnt in den 70er Jahren, weniger wegen der behandelten Mode oder gar des Schnittmusterbogens darin, sondern wegen der weltoffenen Kulturseiten. Ähnlich der Zeitschrift „Magazin“ war die „Sibylle“ ein sehr liberales und weltbürgerliches Journal. Lyrik, Galerierezensionen und Kochseiten waren dem Zeitgeist entsprechend avantgardistisch aufgemacht und „sozialistische“ Propaganda kam nur mal am Rande vor und dann auch intellektuell verpackt. Wenn ich diese alten Hefte durchblättere dann finde ich noch heute die DDR-Mode chic und keineswegs provinziell und auch die Models könnten noch heute gegen manche weit weniger hübsche „Super“-Models wie z.B. eine Heidi Klum mithalten, ja ich finde z.B. das DDR-Model auf dem Titelbild der „Sibylle“ von 1979 welches ich hier einscanne entschieden hübscher als z.B. die heutigen bundesdeutschen Topmodels. Da brauche ich nur dieses ehemalige DDR-Model mit dem gerade zum „Germany´s Next Topmodel“ gekürten bundesdeutschen äthiopienstämmigen Model Sara Nuru vergleichen.

Samstag, 20. Juni 2009

Jahresgedenken zum Tode meiner lieben Mutter


"Bis zum Morgengrauen schreie ich um Hilfe. Meine Augen blicken ermattet nach oben. Ich bin in Not. Herr, steh mir bei" (Jes 38)!

In unserer letzten Not sind wir immer allein – trotz Begleitung! Kurz vor Mitternacht vom 20. Juni 2008 zum 21. Juni 2008, also vor genau einem Jahr, rang meine liebe Mutter in schwerem Kampf mit dem Tod und verschied in meinen Armen. Ich war bei ihr, das ist mir im Nachhinein ein schwacher Trost. Nicht auszudenken wenn sie in einem der gefühlskalten deutschen Krankenhäuser oder Pflegeheimen gestorben wäre, dies hätte mich für immer schwer bedrückt. In meinem Herzen wird sie bis ans Ende meiner Tage immer wohnen. Möge meine liebe Mutter ewigen Frieden und ewige Ruhe haben!

Das obige Foto zeigt meine Mutti wenige Tage vor ihrem Tode, die Links führen zu Beiträgen in meinem Blog die meiner Mutter gewidmet waren.

http://barrynoa.blogspot.com/2008/06/am-deutschen-gesundheitswesen-die-welt.html

http://barrynoa.blogspot.com/2008/07/die-trostlose-kindheit-meiner-mutter.html

Donnerstag, 18. Juni 2009

Klartext! (300. Kolumne des B.N.-Blogs)

Dieser Tage sprach mich eine Leserin meines Blogs an und fragte mich, was ich denn eigentlich mit meinem Predigttext „Atheismus und Christentum, Ost und West und der barmherzige Samariter“ ausdrücken wollte (http://barrynoa.blogspot.com/2008/12/wie-bekannt-bin-ich-der-weltloge.html) . Der Sinn des Textes hatte sich ihr nicht erschlossen. Nun, eigentlich ein Armutszeugnis meinerseits und ein Anzeichen dafür klarer und eindeutiger zu schreiben und klarer und eindeutiger Partei zu ergreifen. Texte die nicht eindeutig sind, sind keine guten Texte, dies muß ich selbstkritisch zugeben. Eigentlich verabscheue ich diplomatisches Wischiwaschi und ich hatte angenommen, daß der Sinn meines Textes eindeutig wäre, allerdings wie in einem Gleichnis.

Nun dann noch einmal Klartext! Es ging mir nicht darum einen geistig ein wenig zurück gebliebenen Menschen aus dem Westen zu diskriminieren, dies absolut nicht! Ganz im Gegenteil, für diesen Wessi hätte auch gern ein Mensch aus dem westlichen Bildungsbürgertum stehen können, bei denen wäre die von mir bemängelte unchristliche Kälte wahrscheinlich noch frappierender gewesen und dies obwohl ja gerade das Bürgertum im Westen prozentual gesehen viel mehr in christlichen Kirchen engagiert ist als etwa die sogenannte Unterschicht. Daß dieses nominelle Christlichsein eben nicht dazu führt, daß wir eine christlichere Gesellschaft haben, dies beweist die Realität in überwiegend christlichen Gegenden mit all der bekannten unchristlichen Kälte wie Obdachlosigkeit, Massenarmut bei gleichzeitigem skandalösem Luxus der Bourgeoisie. Man denke da nur an die Perversion vor dem Kölner Dom; da gehen ernsthaft „Gläubige“ zur Messe, vorbei an bettelnden Obdachlosen, geben zwar eventuell ein Almosen, aber wählen bewußt politisch die Parteien die solche Massenarmut und Obdachlosigkeit zulassen, ja finden diese sogar christlich auch wenn z.B. Wohnraum als Ware gehandelt wird, Ware für die nur der Profit zählt und akzeptieren sogar, daß massenhaft Wohnraum zu Spekulationszwecken nicht genutzt wird, während in bitterkalter Nacht Deutsche auf dem kalten Asphalt in den Innenstädten schlafen müssen. Wer all diese gesellschaftliche Brutalität dem Nächsten gegenüber mit seinem christlichen Gewissen vereinbaren kann, der kann für mich kein Christ sein! Da ist mir der Atheist - wie in meinem Predigttext - der wirklichere Christ! Das Kümmern um den Alkoholkranken in meinem Text steht also auch als Gleichnis dafür, daß eben nicht der nominelle Glaube das entscheidende im Leben ist, sondern das Tun, die christlichen Werke, auch wenn diese nicht aus Glauben heraus entstanden, sondern eventuell nur aus humanistischen oder anderen Beweggründen, auch die sind dann vom Heiligen Geist gekommen. Nominelles Christentum ist kein Christentum und auch ein C vor einem Parteinamen bedeutet nicht, daß diese Partei etwa christlich wäre.

Betrachten wir die USA, ein zutiefst unchristliches Land, welches Kriege anzettelt, andere souveräne Länder überfällt, wo die Schere zwischen Arm und Reich riesig ist, wo Millionen Menschen obdachlos sind, während tausende Milliardäre vor lauter Dummheit nicht mehr wissen was sie mit all ihrem Reichtum anfangen sollen, wo Arme nicht krank werden dürfen, weil sie die Krankenkosten selber tragen müssen und elendiglich verrecken, wenn sie nicht genügend Dollars haben, ja ausgerechnet dieses Land wimmelt nur so von Kirchen und Gemeinden, die auch alle stark frequentiert werden. Der US-Amerikaner ist nicht nur christlich, sondern sogar sehr oft ein extremistischer christlicher Fundamentalist, dies besonders im sogenannten Bibelgürtel in der Mitte der USA. Ja und ausgerechnet in diesem angeblich so christlichen Land existiert diese soziale Brutalität? Da muß doch einleuchten, daß Gesellschaftsmodelle welche zwar wenig mit offiziellem Christentume am Hut haben, aber eben die christlichen Werte der Nächstenliebe versuchen umzusetzen weit mehr vom Heiligen Geiste kommen als jedwede Frömmelei.

Ja und dann habe ich natürlich in dem Predigttext auf die Arroganz des Westens und die Kluft zwischen West und Ost aufmerksam machen wollen, eben um diese überwinden zu helfen. Fast 20 Jahre nach der Wende ist es eine Tatsache, daß die östlichen Bürger unseres Landes immer noch diskriminiert werden und dies besonders auf dem Arbeitsmarkt. Sie sind es doch hauptsächlich die unwürdige unterbezahlte Arbeitsverhältnisse im Westen eingehen müssen, die von Leiharbeitsfirmen wie Sklaven an Unternehmen im Westen „verliehen“ werden, dies meistens bei halb so viel Lohn wie ihre westdeutschen festangestellten Kollegen. Zutiefst unchristliche Hartz-Gesetze machen all diese Ausbeutung staatlicherseits möglich. Nur wenige Christen engagieren sich gegen diese Schandgesetze, wie z.B. Heiner Geissler, Norbert Blüm und Oskar Lafontaine, die Mehrheit schweigt, ja etliche Kirchen stützen sogar diese Schandgesetzgebung indem sie z.B. selbst von der Ausbeutung profitieren, siehe die vielen 1-Euro-Jobs in „sozialen“ Einrichtungen die den großen Kirchen unterstellt sind.


Weil Christus sich eindeutig auf die Seite der Erniedrigten und Beladenen gestellt hat, ist die ganze Gemeinde verpflichtet, alle Formen von Unrecht, Unmenschlichkeit und Bedrohung der Schöpfung nicht als unabänderlich hinzunehmen, sondern dagegen öffentlich Widerstand zu leisten." (Grundsatzerklärung, Evangelische Kirche H.B., 1996)

Mittwoch, 17. Juni 2009

Leserpost zum Beitrag über Luise Thiersch-Patzki


Laufend bekomme ich Briefe und Emails von Lesern meines Blogs die sich für meine diversen Beiträge interessieren und diese kommentieren. Besonders freut es mich wenn Leser mir ergänzendes Material zukommen lassen. So war es der Fall, daß mein Beitrag über die Malerin Luise Thiersch-Patzki (1870-1937) http://barrynoa.blogspot.com/2008/04/mit-bildern-leben.html vom 22.4.2008 erst jetzt (nach über einem Jahr !) Resonanz bei Besitzern weiterer Bilder der Luise Thiersch-Patzki erzeugte. Enge Verwandte von Luise Thiersch-Patzki schickten mir dankenswerter Weise per Post etliche Fotos von Bildern der Künstlerin. Wenn auch die Qualität der Fotos sehr zu wünschen übrig lässt, so möchte ich doch den kunstinteressierten Lesern meines Blogs ein paar dieser Fotos nicht vorenthalten. Besonders das auf dem Scan links unten abgebildete Oelbild ist interessant, hat es doch genau denselben Rahmen wie das in meinem Besitz befindliche große Bild „Vor der englischen Küste“ welches ich in dem Blogbeitrag vom 22.4.2008 beschrieb. Ein herzliches Dankeschön geht auf diesem Wege an Daniela Stoffers aus Tangstedt für die Übersendung der Fotografien!

Montag, 15. Juni 2009

Der "vergessene" Apostel Thomas




Heute rief mich mal wieder mein alter Freund Armin von Bodenhausen an (siehe über ihn auf der Homepage der Weltloge Tanatra http://tanatra.npage.de ) und wie immer führten wir anregende theologische Gespräche. Da die Leser des B.N.-Blogs sich wohl kaum in theologische Foren verirren dachte ich mir, daß ich mal einen Beitrag von Armin von Bodenhausen aus dem Forum der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen hier hin kopiere, zumal darin auch ein Link zu dem mir nahestehenden Denker Joachim Neeff enthalten ist, der sich ja bekanntermaßen sehr um die wissenschaftliche Aufarbeitung des „vergessenen“ Apostels Thomas verdient gemacht hat: http://www.neeff.de/essay/index.htm. Wer übrigens das Thomas-Evangelium noch nie gelesen hat, der kann dieses ebenfalls auf den Seiten der Weltloge Tanatra finden.
Die Fotos zeigen den Apostel Thomas in einer späteren Darstellung und sein Grab in Mailapur (Indien).

Autor
Thema: Der vergessene Apostel Thomas (Gelesen 1282 mal)
Bodenhausen
Der vergessene Apostel Thomas
« am: 29. September 2006, 10:21:00 »

Gestaltung der Kirche von morgen heißt auch, theologische Irrtümer der Vergangenheit zu korrigieren. Dazu gehört ein Überdenken der Entscheidungen der frühen Kirchenväter zum Kanon der Bibel. Viele wichtige Schriften wurden aus machtpolitischen Gründen nicht in den Kanon übernommen, die Lehre Jesu Christi entstellt. Thomas ist ein beredtes Beispiel für diese Tatsache. Wir möchten daher den geschätzten Lesern dieses Forums einen Text des Denkers Joachim Neeff zur Lektüre empfehlen, auch wenn einige Kapitel noch nicht fertig sind.
Armin von Bodenhausen, Weltloge Tanatra
http://www.neeff.de/essay/index.htm

Harald_Lamprecht

Kanonsbildung und Thomasevangelium
« Antworten #1 am: 29. September 2006, 11:35:12 »

Die Bildung des Kanon der Bibel, d.h. die Entscheidung, welche Schriften zum Alten und Neuen Testament gehören, war ein langwieriger Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte hin zog und weite geografische Gebiete umfasste. Die Festschreibung des Kanon im 4. Jh. war darum keine „Machtpolitik", wie es von Esoterikern oder Verschwörungstheoretikern immer wieder gern behauptet wird, sondern vielmehr eine nüchterne Feststellung der Praxis in den Gemeinden. Der Großteil der Texte war dabei schon lange feststehend und nicht umstritten. Lediglich an den Rändern gab es einige regionale Besonderheiten. NIRGENDS taucht in den Kanonslisten jedoch das Thomasevangelium auf. Christen gehen davon aus, dass bei der Kanonsbildung auch der Heilige Geist beteiligt war. Insofern handelt es sich bei dabei nicht um „theologische Irrtümer der Vergangenheit“ - das gilt insbesondere dafür, dass das Thomasevangelium eben nicht zum Kanon der biblischen Schriften gehört. Wer sich mit der Geschichte der Kanonsbildung ernsthaft beschäftigen möchte, findet viele wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema und auch gute Artikel, die weniger von einer begrenzten und ideologisch geprägten Sichtweise geleitet sind, als die Propaganda der "Weltloge Tanatra" hier im Forum. Zum Start empfiehlt sich: http://de.wikipedia.org/wiki/Biblischer_Kanon http://de.wikipedia.org/wiki/Kanon_des_Neuen_Testaments http://de.wikipedia.org/wiki/Thomasevangelium



Bodenhausen
Re: Kanonsbildung und Thomasevangelium
« Antworten #2 am: 29. September 2006, 22:04:57 »

Werter Harald Lamprecht! Warum denn nun gleich polemisch reagieren, wenn ich den Lesern des Forums einen Text empfehle, siehe Ihre Bemerkungen "Propaganda" und "begrenzte und ideologisch geprägte Sichtweise der Weltloge Tanatra" (Ein Buddhist würde auch nicht bei einem Text eines lutherischen Pfarrers abwertend von "Propaganda" sprechen, trotz unterschiedlicher Weltanschauung, da von keiner Theologie der Welt behauptet werden kann, daß sie die allein richtige und wahre sei)?Tanatra bemüht sich gerade in nicht begrenzten Sichtweisen zu denken, darum auch das Hinausschauen über den eigenen europäisch-vorderasiatischen Tellerrand. Der Apostel Thomas hatte in Indien schon Gemeinden gegründet als Paulus noch als Saulus die Christen in Vorderasien verfolgte. Von diesem Christentum des Thomas in Indien wußten die Europäer so gut wie nichts, auch von den Schriften des Thomas nicht, es gehörte halt nicht zur Tradition, schon aus aus rein territorialen Gründen nicht. Verständlich, daß diese Gemeinden nur ihr Schrifttum weitergaben was sie kannten und dies dann die europäisch-vorderasiatischen Konzilien kanonisierten - eine sehr begrenzte Sichtweise dieser Herren damals! Wer sich eingehender mit dem Zustandekommen von Konzilien befaßt, von all den damaligen Intrigen, Erkaufens von Stimmen, bis hin zu Morden an mißliebigen Bischöfen, kann wohl kaum davon ausgehen, daß am Prozess der Kanonisierung der Heilige Geist beteiligt war, wenn dann eben nur partiell und nicht absolut! Die Weltloge Tanatra ist der Meinung, daß gerade das Thomasevangelium viel näher an Christus ist als etwa die Schriften des Paulus. Dies belegt auch die unabhängige Wissenschaft, siehe die vergleichende Schriftforschung von Thomas mit der Urquelle "Q".

Der nördliche Dessauer Georgengarten - die Wallwitzburg










Am heutigen Sonntag besuchte ich mal wieder die Dessauer Wallwitzburg im Norden unserer Stadt. Dieses auf einem künstlich aufgeschütteten Berg (75 m über Normal Null) errichtete Gebäude wurde zwischen 1786 und 1800 als Ruinenarchitektur in Form eines mittelalterlichen Burgrestes errichtet. Das Gebiet um die Wallwitzburg ist Teil des Beckerbruchteiles des Georgengartens, siehe mein Posting http://barrynoa.blogspot.com/2009/05/impressionen-vom-georgengarten.html . Namensgeber dieser Burg war das Adelsgeschlecht von Wallwitz, welches dieses Gebiet bis in das 16. Jahrhundert hinein besaß. Nach ihnen wurde auch der Dessauer Wallwitzhafen benannt. Schon als Kind zog es mich des öfteren zur Wallwitzburg und den umliegenden Parkteilen des Georgengartens, dies besonders im Winter wo früher auf den zwei weiteren Hügeln neben dem Wallwitzberg Kinder und Jugendliche in Massen rodelten.

Die heutigen Bilder meines Postings zeigen als erstes eine historische Ansicht kurz nach Bau der Wallwitzburg, gestochen von Christian Haldenwang (1770-1831) nach einer Grafik von Heinrich Theodor Wehle (1778-1805). Dieses Blatt wurde von der Dessauer Chalcographischen Gesellschaft im Jahre 1800 herausgegeben. In der Abfolge dann Schnappschüsse der Wallwitzburg, ein Blick vom Turm in die Elbaue mit dem Gebäude des Dessauer Wallwitzhafens und Fotos der wildromantischen Umgebung des Wallwitzberges mit seinem dichten Auenwald. Zum Abschluß ein Foto des am Fuße des Wallwitzberges befindlichen Plansees. Dieser See verbindet die Streitheger-Anlagen des Georgengartens die bis zum Dessauer Leopoldshafen reichen, siehe Posting http://barrynoa.blogspot.com/2009/05/pfingstausflug-zum-dessauer.html , mit den Anlagen um den Wallwitzberg.

Seit einigen Jahren bemüht sich ein Verein intensiv um den Wiederaufbau der historischen Wallwitzburg und es gibt schon jetzt auf der Burg allerlei kulturelle Aktivitäten. Dazu ein Link zu der Homepage dieses Vereins mit weiterführenden Informationen auch zur Geschichte der Burg: http://wallwitzburg.de

Samstag, 13. Juni 2009

B.N. und Heimbert Ihlefeld





Mit Interesse bedachten die Leser des B.N.-Blogs meine Kolumne über das Neue Testament
http://barrynoa.blogspot.com/2009/03/bn-und-das-neue-testament.html vom März diesen Jahres. Besonders freute es viele alte Dessauer, daß der darin erwähnte frühere Buchhändler der Verlagsbuchhandlung der Inneren Mission Heimbert Ihlefeld sich immer noch guter Gesundheit erfeut. Heimbert Ihlefeld wird im Juli - so Gott will - seinen 100. Geburtstag feiern dürfen. Wie ich schon in der damaligen Kolumne schrieb war der Kontakt von meiner Seite zu ihm lange Zeit abgerissen, nun treffen wir uns öfter im Dessauer Leopolddankstift und unternehmen auch gemeinsame Ausflüge in die Dessauer Natur. Heute nun besuchte Herr Ihlefeld meinen Tanatra-Kunst-Verlag. Mit großer Naturbegeisterung erfreute er sich auch an meinem parkähnlichen Garten. Nach angeregter Diskussion und Fachsimpelei klang der Nachmittag auf der Terrasse bei Grillwürstchen und Eistorte aus. Ein herzliches Dankeschön von meiner Seite auch an die weiteren Teilnehmer dieses Treffens Frau Rosi Senf, Mitarbeiterin der Dessauer Georgenkirche, und Steve Neumann, selbständiger Seniorenbetreuer. Die Fotos zeigen Heimbert Ihlefeld auf dem Hof des Dessauer Leopolddankstiftes in welchem er wohnt und wo er sich nach seiner Aussage sehr wohl fühlt, sowie ihn mit mir in angeregter Unterhaltung auf meiner Terrasse und mit Frau Senf und meiner Wenigkeit vor meinem Haus in welchem sich auch die Geschäftsräume des Tanatra-Kunst-Verlages und des Deutschen Witu-Archivs befinden.

Dienstag, 2. Juni 2009

Der Kühnauer Landschaftspark















Im westlichsten Zipfel des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches befindet sich der Kühnauer Landschaftspark, ein Park den ich sehr oft besucht habe. Er gehört zu meinen Lieblingsparks, besonders das Weinbergschlößchen mit dem kleinen Weinberg und seiner Umgebung hat es mir angetan, fühlt man sich doch dort wie in antiken südlichen Gefilden. Zwei Kolumnen meines Blogs handelten schon von diesem Park, so auch ein Scan aus den Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten wo ich damals in dieser Zeitung einen kurzen Abriß zu diesem Park schrieb. Ich erspare mir deshalb eine erneute Beschreibung und verweise auf meine beiden Postings:

http://barrynoa.blogspot.com/2008/04/bn-und-die-wassernuss.html

http://barrynoa.blogspot.com/2008/06/bn-und-die-mnn.html .

Heute also nur eine Bildergalerie neuer Fotografien von mir vom Landschaftspark Dessau-Kühnau für die werten Leser meines Blogs. Viel Freude beim Ansehen der Fotos!

Montag, 1. Juni 2009

Das Dessauer Kornhaus





Zu meinem gestrigen Posting über den Dessauer Leopoldshafen gehört unbedingt noch ein Nachtrag. Über den Leopoldshafen zu schreiben ohne Fotografien des Dessauer Kornhauses zu bringen, dies wäre unvollständig. Das Kornhaus gehört zwar nicht zum Leopoldshafen, es befindet sich aber in unmittelbarer Nähe des Hafens und es ist eine Attraktion, gehört es doch zum weltbekannten Bauhauserbe Dessaus. Der Architekt Carl Fieger entwarf das Kornhaus in den Jahren 1929/30 im Auftrag der Stadt Dessau und der Schultheiss-Patzenhofer-Brauerei. Es entstand auf dem Gelände eines alten Kornspeichers der abgerissen wurde und es ist von Anfang an eine beliebte Ausflugsgaststätte. In meiner Jugend und im mittleren Erwachsenenalter war ich dort sehr oft zu Gast. Es war damals viel los in Dessau, was Kultur, Vergnügungen aller Art und Tanzveranstaltungen anlangte. Sonntag vormittags spielte eine Blasmusikkapelle unter dem Betonschirm der Terrasse zum Frühschoppen auf und im Saal gab es jede Menge Tanzveranstaltungen. Ich spielte ja seinerzeit in einer Band (Yoyos) Schlagzeug und da ist mir das Kornhaus auch in guter Erinnerung. Gaststättenleiter war das Dessauer Original Georg (Schorsch) Fehn, ein wirklicher Vollblutgastronom. Im Gegensatz zu heute war das Kornhaus immer gerammelt voll mit Gästen, kein Wunder bei den niedrigen Preisen in der DDR. Einen Gaststättenbesuch und eine Tanzveranstaltung konnte sich wirklich jeder leisten im Gegensatz zu heute wo sich dies nur das satte Bürgertum leisten kann. Ein paar Meter vom Kornhaus entfernt befand sich ein Kiosk unter großen Kastanien. Die vielen Tische um diesen Kiosk waren bei schönem Wetter auch immer alle besetzt. Den Kiosk führte ebenfalls lange Zeit ein Gastronomieoriginal, der „dicke Egon“. Alles weg, nur die Kastanien stehen zum Glück noch, wie man auf meinem letzten Foto sieht!