Freitag, 18. Dezember 2009

Alle Jahre wieder: Es weihnachtet übel






Selten schaue ich mal Fernsehen, diese bürgerliche Verdummungsmaschine muß ich nicht anmachen!
Alle paar Jahre wird von allen bürgerlichen Medien unisono eine neue Sau hysterisch durchs Dorf gejagt, einmal ist es das Waldsterben (in den 80er Jahren der Quotenrennner, nun spricht niemand mehr davon und, oh Wunder, der totgesagte Wald steht immer noch), jetzt ist es die angeblich bevorstehende Klimakatastrophe. Menschen, Tiere, Sensationen! Daß aber nun wirklich wichtige Dinge auf der Strecke bleiben, wie z.B. der gestern erfrorene Obachlose auf deutschen Straßen, nun dies blendet man geflissentlich aus. Zum Glück gibt es noch ein paar Einzelkämpfer, wie den Autoren Günter Wallraff, welcher sich dieser Schande für Deutschland angenommen hat, daß es überhaupt Obdachlose gibt. Stattdessen rührseliges Vorweihnachtsgetue auf allen Kanälen, es ist zum kotz....
Nun gestern schaute ich mal Erwin Pelzigs humoristische Interviews. Da imponierte mir der Psychiater und Bestsellerautor Dr. Manfred Lütz. Es ging zwar in der Sendung hauptsächlich um sein Buch „Irre! Wir behandeln die Falschen“ (wie wahr!!!), aber ein Nebensatz von ihm, der war mir aus der Seele gesprochen. Dr. Lütz, der auch eine hohe Funktion in einem Beratungsgremium des Papstes ausübt, also ein mehr als guter Katholik ist, meinte, man solle doch das christliche Weihnachtsfest in den Sommer verlegen um es endlich von dem kommerziellen jetzigen Weihnachten abzukoppeln, denn daß Jesus im Dezember geboren wurde, dies sei ja nun seit langem widerlegt. Dem stimme ich voll zu, auch seiner historischen Begründung, daß erst im 4. Jahrhundert der Termin von Jesu Geburt falsch festgelegt wurde, um das heidnische Lichterfest für christliches Gedankengut zu verwenden. Siehe auch meinen Beitrag zu diesem Thema:


Nun eine derartige Änderung wird nicht kommen, dies würde zu viele Interessen verschiedenster Kreise tangieren und wir müssen mit all dem Kitsch und der verlogenen Rührseligkeit weiter leben. Was ich allerdings im Dezember als einzigstes nicht missen möchte, das sind blühende Alpenveilchen und Weihnachtskakteen, nicht als Beiwerk zu Weihnachten, sondern als antiweihnachtliche Freude an der Schönheit von Pflanzen. Besonders erfreue ich mich an den Kakteen, denn sie standen das ganze Jahr auf meiner Terrasse, unscheinbar zwischen all der anderen Blütenpracht. Nun aber haben sie ihre Blüte, wo die Natur ihr weißes Leichentuch über den Garten legt und Menschen (da denke ich besonders an den erfrorenen Obdachlosen, der eben nicht an der Erderwärmung gestorben ist, sondern den das herrschende Gesellschaftssystem getötet hat), Tiere und Pflanzen eine schlechte dunkle Zeit durchmachen müssen.

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