Montag, 21. Dezember 2009

Heiliger Abend sinnentleerend


Sind Atheisten oft die besseren Christen? Manchmal hat man diesen Eindruck – leider! Heiligabend! Da spielen die Menschen schon im Vorfeld verrückt – Geschenke, Tannenbaum, Heringssalat, ja das muß sein! Und alleinsein ist an diesem Tage verpönt, da werden allenthalben Treffs für sogenannte Einsame veranstaltet. Ob die nun an anderen Tagen einsam sind, dies interessiert wenig, aber am Heiligabend da darf ja muß Geselligkeit sein. Nun ja, daß dieser Zwang zur krampfhaften Gemeinschaft manchmal seltsame Blüten treibt, dies erlebte ich heute. Eine ansonsten nette christliche Dame lud mich und meinen Hausmeister zu sich zum gemeinsamen kommenden Heiligabend ein. Sehr ehrenwert, nur der Hund meines Hausmeisters ist krank, Durchfall und Erbrechen, ja und so einen Hund kann man ja schlecht zu einem Besuch mitnehmen, schon wenn die Gefahr besteht einen guten Teppich zu versauen. Also Absage! Nun ist Weihnachten aber scheinbar so unendlich wichtig, daß man so eine Absage nicht einfach machen kann. Es gibt halt nichts wichtigeres als diesen Heiligabend zu feiern und da stört natürlich ein kranker Hund, ja also bekam ich von der Gastgeberin in spe den Rat doch den Hund noch schnell vor Weihnachten einschläfern zu lassen, damit wir doch wie geplant zu Besuch kommen könnten, der Hund sei doch schon über 15 Jahre alt, also hätte er doch sein Leben gelebt. Mir verschlug es die Sprache, dies von einer Dame die zeitlebens die christliche Botschaft der Nächstenliebe vernommen hat! Ja oder zählen Tiere Christen als Geschöpfe Gottes so wenig, daß man sie so auf die schnelle um die Ecke bringen kann? Ist eine schale Feier wichtiger als das Leben eines Hundes? Ja und könnte man erwarten etwa noch Weihnachten zu feiern wenn so ein Hund ein paar Tage vor Heiligabend stirbt oder eingeschläfert werden muß? Also keine Trauer um ein Tier mit welchem man eng verbunden ist und dann feiern können? Wer könnte so kaltherzig sein und da Weihnachten feiern? Die Atheisten jedenfalls nicht, denen ich davon erzählte! Einmal mehr zeigt sich, daß oft Atheisten die besseren Christen sind, mitfühlend, Erbarmen zeigend, Christus nachfolgend, auch wenn sie weder die Bibel noch die christlichen Lehren kennen.

Nun langjährige Leser des Blogs kennen mein früheres Engagement für das Lebensrecht des Hundes Len der im Tierheim so schlecht behandelt wurde und dort getötet wurde, denn viele, viele Beiträge gab es ja zu diesem Thema, und sie kennen meine Meinung zu Tieren und deren Recht auf Leben und artgerechte Haltung und werden mich verstehen, daß ich gelinde gesagt entsetzt war von diesem Vorschlag besagter Dame.
Daß es natürlich auch andere Christen gibt, dies zeigte das Beispiel einer vorweihnachtlichen Andacht für Menschen zusammen mit ihren Tieren im Dessauer Tierschutzverein „Pfötchen e.V.“ Ich war da zwar nicht persönlich anwesend, aber wie mir berichtet wurde hielt Frau Pfarrerin Franke eine Andacht die die Tiere voll mit einschloß. So verstehe ich Christentum, denn gerade die Frage „Wie hältst du es mit den Tieren?“ muß im Sinne eines Theologen Eugen Drewermann beantwortet werden, alles andere hat mit wahrem Christentum keine Ähnlichkeit.

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