Sonntag, 27. Juni 2010

Die Dessauer Amalienstraße und Nowack´s Antikgeschäft


Schön war es nicht, das alte Gründerzeithaus in der Amalienstraße gegenüber der Milch-und Mokka-Bar (jetzt griechisches Restaurant „Akropolis“), aber es war ein Stück altes Dessau, wie die anderen alten Häuser neben diesem Haus. Nur wenige Häuser überlebten im Krieg die verheerenden anglo-amerikanischen Bombenangriffe in Dessaus Innenstadt und die wenigen Häuser wurden wenig traditionsbewußt zu Zeiten des Wiederaufbaus in DDR-Zeiten zugunsten von kollektivistischen Wohnblöcken abgerissen. Und nach der Wende? Da sah es nicht viel anders aus, die alten Gründerzeithäuser in der Amalienstraße mußten (ohne Ausnahme) alle dem bekannten jetzigen Lidl-Einkaufszentrum und seinem Parkplatz weichen. Daß das Lidl-Gebäude in seinem Barackenstil eventuell architektonisch aufs flache Land gepaßt hätte, aber nicht in die Innenstadt Dessaus, dies interessierte die Dessauer Stadtverwaltung, die seit 1990 das Sagen hat, nicht im Geringsten. Das gesamte Gelände, mitsamt den Bekleidungswerkstätten von „Mönter &. Stieler“, wurde dem Erdboden gleich gemacht. Ja und wir Dessauer Geschäftsleute mußten sehen wo wir bleiben: die Heißmangel, die Quelle-Agentur, die BHW-Bausparkasse, das Reisebüro Schierwagen, das Klempnerbüro Franke, der Computerservice Jürgen Morbach und mein Antikgeschäft, welches ich 1994 dort aufgemacht hatte, nachdem ich von der Elballee in Dessau-Ziebigk dorthin umgezogen war, weil die Mieten in Ziebigk mächtig gestiegen waren. Schade um diese nette Gemeinschaft von Geschäftsleuten, wo ich z.B. öfter bei Herrn Schierwagen Kaffee trank und wir uns miteinander austauschten. Zur Erinnerung an diese schöne Zeit, heute mal ein paar Polaroid-Fotos (Digitalfotografie war noch in den Kinderschuhen) und ein Scan aus dieser Zeit. Letzerer ist aus dem „Wochenspiegel“ vom April 1994 wo ich gerade meine Antikgeschäft dort eröffnet hatte.

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