Donnerstag, 7. Oktober 2010

7. Oktober 2010: 61. Jahrestag der Gründung der DDR



Heute jährt sich zum 61. Male der Tag der Gründung der DDR. Früher war das mal ein Grund zum Feiern, aber spätestens seitdem in der DDR Anfang der 60er Jahre eine Abkehr von sozialistischer Politik betrieben wurde und die DDR zu einem sozialfaschistischen Unterdrückungsstaat mutierte, da konnte sich ein normaler Bürger nicht mehr mit diesem Staat identifizieren. Die DDR mußte 1949 zwangsläufig gegründet werden da im Westen die Spalter der deutschen Nation unter Adenauer einen westdeutschen Separatstaat gegründet hatten. Die Vorschläge Stalins Gesamtdeutschland zu erhalten und daraus einen neutralen Staat werden zu lassen, nach dem Vorbild Österreichs, lehnte der Westen ab. Bis weit in die 50er Jahre hinein war es allein die DDR die einen gesamtdeutschen Staat anstrebte. „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“, diese Hymne von Johannes R. Becher war anfänglich treffend für das vom 2. Weltkrieg zerstörte Deutschland, passender jedenfalls als das durch die Vergangenheit belastete Deutschlandlied („Deutschland über alles in der Welt“). Daß aber nicht das Wohl des Volkes in der DDR an erster Stelle stand, dies zeigte sich schon bald unter der Herrschaft der Revisionisten um Ulbricht, Honecker und Co. „Alles für die Nomenklatura und die Cliquen an der Macht“, so hätte eine Losung damals heißen können. Massenweise strömten die Karrieristen, Opportunisten und die Spießbürger, die nur ihre eigenen persönlichen Vorteile im Kopf hatten, in die SED und in die Stasi. Man fand diese Typen in allen möglichen Schaltstellen des Unterdrückungsapparates für das übrige Volk, sei als Hausvertrauensleute, Mitglieder der Aktive für Ordnung und Sicherheit, Mitglieder der Kampfgruppen, als Volkspolizisten, als Schöffen bei den Unrechtsgerichten, als Gefängniswärter in den berüchtigten Zwingburgen, wo man sogar wegen Vergehens gegen die „sozialistische Arbeitsmoral“ zu Haftstrafen verurteilt werden konnte, und in den berüchtigten Einrichtungen der Volksbildung, wie den Jugendwerkhöfen, Kinderheimen, Kindergärten, Kinderkrippen und Schulen, wo Kinder und Jugendliche indoktriniert wurden und wo sie im perversen pseudokollektivistischen Sinne erzogen wurden. Ganz übel waren die Kinderkrippen der DDR, besonders die Wochenkrippen, wo schon Babys und Kleinkinder schlimme Lebensjahre erleben mußten, was immer noch in der Gesellschaft nachwirkt, durch die psychische Fehlentwicklung der Menschen die diese „sozialistischen“ Erziehungszwingburgen am eigenen Leibe erfahren mußten.

Wer nach der Wende nun meinte aufatmen zu können, meinte diese Fehlentwicklungen, Bevormundungen und diese Unfreiheit wären für immer vorbei, der sah sich getäuscht. Viele der alten Unterdrückungsformen erlebten eine Renaissance, allerdings in anderer, in kapitalistischer Form. Bestes Beispiel sind die Pläne mehr Kinderkrippenplätze zu schaffen, zwangsweisen Kindergartenbesuch einzuführen und Kindern und Jugendlichen persönliche Freiheit durch Ganztagsunterricht massiv zu nehmen. Alte deutsch-preußische Unterdrückungsmethoden sind wieder salonfähig geworden. Statt Willy Brandts Devise „Mehr Freiheit wagen!“ heißt es jetzt den Bürger immer mehr zu kontrollieren, zu drangsalieren, zu bevormunden. Die typische deutsche Mentalität der Liebe zur Unfreiheit bricht sich massiv Bahn . Eine Losung der Wendezeit hieß „Freiheit statt Sozialismus“, eine heutige Devise sollte „Freiheit statt deutscher Mentalität“ heißen.

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