Donnerstag, 31. März 2011

Alte Postkarten: Hundemotive um 1900


Erinnern Sie sich noch an meine Beiträge über Kitschpostkarten um 1900? Wenn nicht, hier noch einmal die Links zu diesen Blogbeiträgen:

http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/bn-und-seine-postkartensammlungen-um.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-schone-frauen-und.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-aus-anhalt.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-schwalben-motive.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-scherenschnitte-von.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/04/alte-postkarten-jugendstil.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2009/10/alte-postkarten-lehnert-landrock-erotik.html  
http://barrynoa.blogspot.com/2010/07/nostalgia-post-alice-muller.html
http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/goldtaler-und-silbermunzen-auf-alten.html
http://barrynoa.blogspot.com/2010/12/neujahrsgrue-um-1900-teil-1.html
http://barrynoa.blogspot.com/2010/12/neujahrsgrue-um-1900-teil-2.html
http://barrynoa.blogspot.com/2010/11/gru-aus-dem-alten-dessau.html .

Daß es um 1900 die verschiedensten Motive auf Postkarten gab, dies ist bekannt, und es gab eigentlich nichts was es nicht auf Postkarten gab! Sehr beliebt waren Hundemotive und dies oft in Verbindung mit Kindern. Ich habe heute mal Karten mit Hundedarstellungen aus meiner Sammlung eingescannt, um zu zeigen wie vielseitig die Karten damals doch waren. Die Postkarten reichen von super kitschig bis zu sehr realistisch, siehe die letzte Karte, wo ein Verschüttetensuchhund aus dem I. Weltkrieg das Motiv abgab. Was mich als Dackelfreund besonders freut, daß man damals viele Dackel als Motiv nahm, eine Hunderasse die heutzutage nicht mehr so viele Liebhaber findet wie um 1900.

Dienstag, 29. März 2011

Altes: "Damals wars - Geschichten (und Fotos!) aus dem alten Berlin"


Schade, schade, daß man dieses altberlinerische„Juutenaaamd“ der Rundfunksendung „Damals war´s – Geschichten aus dem alten Berlin“ nicht mehr hören kann! Watt denn, die Sendung kenn´se nich? Na dann mal kurz reingeschaut bei Wikipedia und bei „Damals-wars-Geschichten.de: http://de.wikipedia.org/wiki/Damals_war%E2%80%99s_%E2%80%93_Geschichten_aus_dem_alten_Berlin, http://www.damals-wars-geschichten.de .

Ich jedenfalls amüsierte mich immer köstlich wenn ich zu DDR-Zeiten mein Radio anmachte und den RIAS mit dieser Sendung hören konnte. Eine Bekannte von mir, die auch Hörerin dieser Sendung war, machte mich auf diese Altberliner Schnurren erst aufmerksam, vorher kannte ich diese gar nicht. Kaum einmal ließ ich den Sendetermin aus. Ansonsten war ich kein Freund des RIAS, lieber hörte ich damals den Norddeutschen Rundfunk, den Deutschlandfunk, den britischen (BFBS) und den deutschen Soldatensender (den der DDR, der für Westdeutschland bestimmt war) oder Radio Tirana, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/03/bn-und-radio-nostalgie.html .

Eine alte Fotopostkartenserie aus meiner Postkartensammlung, die erinnert mich an die damaligen Rundfunk-Sendungen, zeigen sie doch Alt-Berlin um 1900 und dies ziemlich realistisch, also nicht, wie sonst üblich, verkitscht. Für die Freunde Alt-Berlins habe ich diese Serie (Berliner Typen) eingescannt. Kommentare meinerseits erübrigen sich, denn der unbekannte Fotograf (jedenfalls ist nichts auf den Karten vermerkt) fotografierte auch die Schattenseiten der Kaiserzeit mit Armut und Elend, aber eben nicht nur – halt einen Querschnitt wie es damals war. Hier die einzelnen Bildtitel:

1. Ankunft in Berlin, 2. Italienische Drehorgelspieler, 3. Bolle-Mädchen, 4. Abfahrt in die Sommerfrische, 5. Fremden-Rundfahrten durch Berlin, 6. Ein Umzug, 7. Wachtparade mit Schutzmannsführung, 8. Abfahrt der Ferien-Kolonisten, 9. Der Provinz-Onkel kauft ein, 10. Die Heilsarmee, 11. „Fliegenfänger - Fliegenfänger“, 12. Abfahrt vom Hotel, 13. Papiersammler, 14. Obdachloser, 15. Verkehrsbeamter.  

Montag, 28. März 2011

Kleine Wahlnachlese: NPD-Wahlplakate (cartoonisiert)


Kleine Wahlnachlese betreffs der NPD:

NPD Wahlergebnis 2011: Sachsen-Anhalt 4,6 %
NPD Wahlergebnis 2011: Rheinland-Pfalz 1,1 %
NPD Wahlergebnis 2011: Baden-Württemberg 1,0 %

Sonntag, 27. März 2011

Der Sarotti-Mohr und die typisch deutsche Mentalität


Es geht doch nichts über nostalgische Waren in heutiger Zeit! Erfreulich ist es, daß die Barry Callebaut GmbH, der Besitzer der Schokoladenmarke Sarotti, Nostalgie-Editionen heraus gibt. Seit vielen Jahrzehnten gibt es Sammler rund um die Marke Sarotti und des berühmten Mohren, aber Originalsachen aus früherer Zeit sind rar und damit einem breiten Publikum nicht zugänglich. Deshalb gibt die Firma z.B. eine wunderschöne Nostalgie-Edition für Sammler heraus, die preislich für jeden erschwinglich ist, also auch für Kunden die so einen Konfektkasten nicht für ihre Sammlung kaufen, sondern sich an dem Inhalt erlaben und die schöne Blechdose einfach wegen ihrer Originalität mitkaufen. Die Marke Sarotti hat erst durch den niedlichen Mohren (1920 entworfen) des Grafikers Prof. Julius Gipkens (http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Gipkens) so großen Erfolg gehabt. Aber wer die Deutschen und ihren Charakter kennt, der ahnt, daß ihnen so eine niedliche Figur in heutiger Zeit suspekt ist, sie in dieser Cartoon-Figur schlimmsten Rassismus entdecken. Haben ihre Großväter noch schwarzhäutige Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus nur wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert und oft sogar umgebracht, so gefällt sich die Enkelgeneration auch wieder mit extremen Ansichten. Wie schon Churchill treffend bemerkte, so fällt das deutsche Volk von einem Extrem ins genaue Gegenteil: „Einmal wollen uns die Deutschen vernichten, dann küssen sie uns wieder die Füße!“

Der Satz bei http://de.wikipedia.org/wiki/Sarotti : „2004 wurden alle Produkte umfangreich neugestaltet, und aus Gründen der politischen Korrektheit ist die Figur seither nicht mehr schwarz, trägt kein Tablett mehr und heißt nun Sarotti-Magier der Sinne.“, der sagt doch alles über deutsche Mentalität, dem sich die Sarotti-Firma beugen mußte. Aha, wenn also ein Gastronom einen schwarzhäutigen Bürger als Kellner beschäftigt, der ein Tablett trägt, dann ist das natürlich demütigender Rassismus, denn diese Kellnerrolle ist natürlich eine dienende und damit per se für einen farbigen Menschen diskriminierend. Und eine schwarze Hautfarbe darf die kleine Sarottifigur schon gar nicht haben, das ist natürlich rassistisch! Und „Mohr“ darf man natürlich schon überhaupt gar nicht zu dem kleinen Cartoonmann sagen, das ist dann schwerster Rassismus! Ja und wer eventuell die Nostalgie-Edition sammelt, so wie ich (siehe die Scans von ein paar Exemplaren meiner Sammlung), der ist bestimmt ein ganz, ganz schlimmer Rassist! Wer da meint, es wäre alles halb so wild, der gehe mal auf Flohmärkte, wo Anbieter von Sarotti-Mohren, seien es nun Porzellanfiguren (siehe Foto) oder Blechschilder, von „politisch Korrekten“ angepöbelt werden und ihre Stücke als rassistische Waren bezeichnet werden. Man kann nur mit dem Kopf schütteln, oder mit Napoleons Worten (aus „Proklamation an die Völker“:

"Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung, als ihre wirklichen Feinde."

Recht hatte er, der alte Napoleon, nur in einem nicht, indem er den Deutschen Gutmütigkeit bescheinigte. Oder meinte er da Deppertheit, und der Übersetzer hat bloß nicht richtig übersetzt?

Samstag, 26. März 2011

Sella Hasse (1878 - 1963): "Holzschnitte", Dr. Heinrich-Mock-Grafikmappe von 1950


In Ergänzung meines Beitrages über die Grafikmappen Dr. Mocks, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2011/03/alice-lex-1893-1975-die-harte-strasse.html, möchte ich auch die zweite meiner Mappen vorstellen, eine Grafikmappe mit Holzschnitten Sella Hasses. Sella Hasse (1878-1963) war in den 50er Jahren eine bekannte Künstlerin in der DDR, später geriet sie in Vergessenheit - bis zum Jahre 2004. Am 24. September 2004 meldete dpa anläßlich der ersten großen Ausstellung mit Werken Sella Hasses nach vielen Jahrzehnten:

Schülerin von Corinth und Kollwitz: Sella Hasse neu entdeckt
Sie war Schülerin von Lovis Corinth und Käthe Kollwitz, wurde bei der Berliner Secession 1902 als «erfreuliche Ausnahme» begrüßt und geriet als Malerin dennoch weitgehend in Vergessenheit. Jetzt zeichnet sich für Sella Hasse (1878-1963) ein Comeback ab. Mit einer ersten großen Gemälde-Ausstellung sorgte vor einigen Monaten das Stadtgeschichtliche Museum in Wismar für Aufsehen.

Neben den Holzschnitten (in Ausschnitten) „Stakende Schiffer“ (1), „Werft“ (2), „Kohlentrimmer“ (3), „Kriegsblinder an der Maschine“ (4), „Untertunnelung“ (5), habe ich auch noch ein paar höchst interessante Aufsätze aus der Feder Sella Hasses eingescannt (Lesen wie immer möglich durch Betätigen der Vergrößerung).

Freitag, 25. März 2011

Alice Lex (1893 - 1975): "Die harte Strasse"


Die 40er Jahre, nach dem Ende des II. Weltkriegs, während der Zeit der sowjetischen Besatzungsbehörden in der Ostzone, und die 50er Jahre in der frühen DDR, waren eine Zeit der kulturellen Blüte. Allein was es an Ausstellungen moderner Kunst gab, siehe z.B. http://barrynoa.blogspot.com/2009/10/bn-und-otto-mueller-mit-einem-exkurs.html oder was an Grafikmappen fortschrittlichen Inhalts verlegt wurde, dies gab es in späteren Zeiten nicht mehr. Der anfänglich antifaschistische und fortschrittliche Charakter mußte in der DDR ab den 60er Jahren immer mehr einer erstarrten sozialfaschistischen Ausrichtung weichen. Kleinbürgerliche Elemente bestimmten nun die Politik und diese Cliquen an der Macht hatten wenig Interesse an einer fortschrittlichen Gesellschaft. Bis in die kleinsten Niederungen der SED und Stasi herrschten nun Opportunisten mit einer kleinbürgerlichen Denkweise mit ihrer kleinbürgerlichen Lebensweise. Sozialisten waren diese Typen nur dem Namen nach und Künstler wie z.B. eine Alice Lex (1893-1975) hatten es immer schwerer und Ausstellungen von Otto Mueller, wie noch 1947, die wurden rar, entsprach doch progressive Kunst so gar nicht dem Geschmack der kleinbürgerlichen „Genossen“, die eher an üblem Kitsch Gefallen fanden.

1950 erschienen im Grafik-Verlag Dr. Heinrich Mock im Thüringer Volksverlag, Weimar, etliche Grafik-Mappen progressiver Künstler, so auch eine Grafik-Mappe von Alice Lex: „Die harte Strasse“. Dr. Heinrich Mock war ein Sammler und Grafikförderer, der sich große Verdienste um die fortschrittliche Kunst nach dem Krieg erworben hatte. Eine seiner früheren Haushälterinnen lernte ich 1980 kennen, besaß sie doch ein Bild von Walter Timmling, und ich fertigte gerade ein Verzeichnis der Werke und Besitzer der Bilder Timmlings an. Von dieser Dame bekam ich zwei Grafik-Mappen zum Geburtstag geschenkt, die ihr damaliger Arbeitgeber Dr. Mock 1950 herausgegeben hatte.

Alice Lex studierte von 1911 bis 1916 an der Berliner Kunstakademie und war eng mit Hannah Höch und John Heartfield befreundet. Verheiratet war sie mit Oskar Nerlinger (http://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Nerlinger), dem sie bei seinen Animationsfilmen und Fotografien half. Seit 1928 war sie Mitglied der KPD und gestaltete deren Plakate. 1933 wurde sie kurzzeitig inhaftiert, veröffentlichte dann in der inneren Emigration bis 1945 keinerlei künstlerische Arbeiten mehr. Nach 1945 erschienen etliche Arbeiten von ihr und bis zu ihrem Tode arbeitete sie künstlerisch.

Ich habe aus obiger Grafikmappe 6 der insgesamt 16 Grafiken ausgesucht und in Ausschnitten eingescannt, die ich für sehr aussagekräftig halte: 1. Scan: „Nach dem Kriege 1914-1918“, 2. Scan: „Politische Gefangene 1933“, 3. Scan: „Gestorben auf der Flucht“, 4. Scan: „Heimgekehrt“, 5. Scan: „Schlaf des tödlich Erschöpften“, 6. Scan: „Vergessen vom dritten Reich“. Es sind beeindruckende Bilder, die das harte Leben damals ungeschminkt zeigen.

"Nach dem Kriege 1914-1918" zeigt zwei hungernde Kinder in einem Container nach Nahrung suchen. Dieses Bild berührt auch insofern, da in heutiger Zeit Unmengen an Nahrungsmitteln in die Container der Kaufhallen wandern, Nahrungsmittel die absolut eßbar sind, die verantwortungslose Handelsleute in Container schmeissen, statt sie den Tafeln, die bedürftige Bürger versorgen, zur Verfügung zu stellen. Man stelle sich nur mal hin, wenn eines dieser riesigen Autos zu einer Kaufhalle kommt, die diese Container mit besten Nahrungsmitteln, zur Verwendung als Biomasse für Biosprit, abholt! Da wandern hunderte Brokkoli in die Biomasse, nur weil die Zellophantüten ein wenig beschädigt sind oder hunderte Paprika, nur weil in den Dreierpacks eine Schote ein wenig angegangen ist. Es ist ein Skandal ohnegleichen! Vor einigen Jahren versorgten sich an diesen Containern Arme mit Gemüse, dies allerdings illegal. Jetzt geht das nicht mehr, fast alle dieser Container sind fest vor "Dieben" verschlossen.  

„Gestorben auf der Flucht“, ein Bild welches in späteren DDR-Jahren nicht mehr hätte veröffentlicht werden können, wollten doch die Sozialfaschisten der SED vom Leid der Vertreibung nichts mehr wissen. Diese Haltung haben ab den 70er Jahren auch viele Westdeutsche übernommen, die Erinnern an millionenfaches Leid der Deutschen aus den Vertreibungsgebieten des Ostens irrigerweise mit Revanchismus und Rechtslastigkeit gleichsetzen.

Der „Schlaf des tödlich Erschöpften“ ist ein Bild welches mich persönlich sehr berührt, erinnert es mich doch an meine Mutter, wie sie schwerkrank in einem dieser deutschen Krankenhäuser zeitweise zubringen mußte, und wo keinerlei Rücksicht darauf genommen wurde, daß sie tagelang nicht geschlafen hatte. In der Tradition preußischen Ungeistes wurde sie früh geweckt und aus dem gerade mal eine Stunde andauerndem Schlaf gerissen und sinnlose Untersuchungen gemacht, die Mutter maßlos anstrengten. Genau so erschöpft wie die Person auf dem Bild von Alice Lex konnte sie endlich einmal schlafen, nachdem sie zum Glück zuhause war, entronnen einem menschenunwürdigen Krankenhausbetrieb, der keinerlei Rücksicht auf Leidensfähigkeit nimmt.

Das Bild „Vergessen vom dritten Reich“ zeigt zwei Verschüttete, ein Kapitel der Geschichte welches auch gern vergessen wird. Diese Verschütteten sind nicht nur von den Nazis vergessen worden, sondern auch die Nachkriegsgenerationen und die heutige Politik haben sie vergessen. Weder Mahnmale noch Gedenken erinnern an sie. Durch den anglo-amerikanischen Bombenterror gegen die deutsche Zivilbevölkerung im II. Weltkrieg, siehe auch:  http://barrynoa.blogspot.com/2009/03/das-bombeninferno-des-7-marz-1945-in.html und http://barrynoa.blogspot.com/2009/03/nachtrag-zum-bombeninferno-des-7-marz.html , wurden auch tausende Zivilisten in ihren Kellern, wo sie Zuflucht gesucht hatten, verschüttet. Konnten sie lebend geborgen werden, so waren diese Menschen, meistens Kinder und Alte, seelisch gestört, oft schwer für ihr restliches Leben nervenkrank. Viele Verschüttete konnten nicht geborgen werden, verreckten nach Tagen unter Trümmerbergen elendiglich und ihre Skelette wurden sogar erst nach Jahren beim Wiederaufbau gefunden.

Daß Krieg kein Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen mehr sein darf, dies schworen sich die Deutschen nach 1945. Ausgerechnet unter Beteiligung einer ehemals pazifistischen Partei, den Grünen, zog dann Deutschland wieder mit deutschen Soldaten in Kriege. Daß nun die derzeitige Regierung Merkel/Westerwelle sich einer weiteren Beteiligung an einem Krieg (Libyen) verweigerte, dies muß man hoch anrechnen. Welch Geistes Kind grüne Politiker sind, die dies kritisieren, dies scheint dem Wähler nicht einzuleuchten, wenn gerade diese Partei jetzt so im Aufwind ist.

Donnerstag, 24. März 2011

Erinnerung an Hans Volkert (1878 - ?)


In meinem Blogbeitrag http://barrynoa.blogspot.com/2009/02/bn-und-sybille-von-olfers-und-ernst.html schrieb ich über die von mir geliebten Künstler Sybille von Olfers und Ernst Kreidolf. In diese Kategorie ist für mich auch Hans Volkert einzuordnen. Hans Volkert, 1878 in Erlangen geboren, Todesjahr unbekannt, war ein Maler, Grafiker und Medailleur, der vorwiegend in München tätig war. Volkert war ein typischer Vertreter des Jugendstils, der unzählige Illustrationen für Bücher, Exlibris und Postkarten, neben seinen Gemälden, fabrizierte.

Seit vielen Jahren erfreue ich mich an einem von Hans Volkert 1920 illustrierten Buch, dem „Blumenkranz“, einem Buch von Liedern und Märchen der Autorin Beata Lux. Gerade weil in diesem Buch Blumen märchenhaft eine Würdigung erfahren, die uns durch das Jahr begleiten, ist mir das Buch so sympathisch. Zauberhaft die Illustrationen von Hans Volkert – einem Künstler, der leider auch keine entsprechende Anerkennung der Nachwelt erfährt und eher als Gebrauchsgrafiker abgetan wird, wenn er denn überhaupt mal erwähnt wird. Ich habe zu seiner Würdigung ein paar Illustrationen aus dem „Blumenkranz“ eingescannt, die Illustration mit dem kleinen Laternenmann der die Pusteblumen ausbläst stammt von dem Kinderbuch „Aus der goldenen Kinderzeit“ (1905). Daß Volkert nicht nur sich der ästhetischen Grafik verschrieben hatte, dies zeigt sein eindrucksvolles Bild zum Siebenjährigen Krieg, welches fern von Kriegspathos und Friedrich-dem-Großen-Kult die Schrecken des Krieges eindrucksvoll zeigt.   

Mittwoch, 23. März 2011

Jiri Trnkas "Sommernachtstraum"


William Shakespeares „Sommernachtstraum“ hat schon so manchen Künstler inspiriert, ist es doch ein Stück welches nach weit über 1000 Jahren nach den letzten Stücken der antiken Dichter, und der nachfolgenden geistigen Finsternis, wieder an die Größe antiker Theaterstücke heranreichte, ja sogar überflügelte. Der „Sommernachtstraum“ ist auch mein Lieblingsstück von Shakespeare. Daß nun der große tschechoslowakische Puppentrickfilmer Jiri Trnka, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C5%99%C3%AD_Trnka , sich auch dieses Stückes angenommen hat (1959), dies war nur folgerichtig, waren doch alle seine Filme Verfilmungen großer Stoffe.

Dieser Tage berichtete ich hier im Blog über meinen Besuch in der Verwaltung der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) und der Besichtigung des dortigen großen Glasbildes des Dessauer Malers Carl Marx, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2011/03/kulturelle-erbepflege-bei-der-dessauer.html. Wer nun meinen Blog von Anfang an liest, der weiß, daß ich in der Straße von Carl Marx jahrzehntelang wohnte und ihn kannte, siehe auch http://barrynoa.blogspot.com/2007/12/carl-marx-und-bn.html und http://barrynoa.blogspot.com/2010/06/erinnerungen-carl-marx-1911-1991.html . Carl Marx nun war ein großer Freund der Puppentrickfilme von Jiri Trnka und wie er mir selbst vorschwärmte, besuchte er jeden Film Trnkas der im Kino zu sehen war (einen Fernseher besaß Carl Marx nicht) mehrmals. Schaut man sich Marxens Bilder an, so kann man sich gut vorstellen, daß er von Trnkas Filmen inspiriert wurde, atmen sie doch in gewisser Hinsicht einen ähnlichen Geist und auch die Farben spielen eine ähnliche Rolle.

Ich habe mal ein paar Fotos aus Trnkas „Sommernachtstraum“ eingescannt, sowie diesen Link zu einem Filmausschnitt gesetzt, siehe: http://www.youtube.com/watch?v=aEQIqF-vFL0 . Es ist durchaus möglich, daß auch der bekannte Modelleur von Meissen, Peter Strang, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Strang  , bei seinen berühmten Meissen-Figuren des „Sommernachtstraumes“ von dem Puppentrickfilm Trnkas inspiriert wurde, aber dies ist nur eine Hypothese von mir. Besonders Peter Strangs „Oberon“ (siehe Foto) gefiel mir immer sehr und dies schon zu DDR-Zeiten. Einen Meissen-Oberon allerdings käuflich zu erwerben, dies gelang mir nicht, zu selten und zu teuer war die Figur des Oberon damals. 1982 erschien sogar eine Briefmarke der DDR-Post, siehe Foto, mit der berühmten Porzellanfigur Peter Strangs - eine große Ehre für einen lebenden Porzellankünstler.