Sonntag, 29. Mai 2011

Altes: Micky Maus auf Briefmarken und in alten Zeichentrickfilmen


Keine Comicfigur ist so oft auf Briefmarken zu sehen wie Micky Maus. Als Kind war ich ein großer Fan von Micky-Maus.Heften, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/03/altes-beste-freunde-von-bn-comics.html , und dies blieb auch im Erwachsenenalter so. Zu DDR-Zeiten freuten sich Micky-Maus-Freunde in der DDR schon wenn sie Bilder mit Micky Maus auf Briefmarken bekommen konnten, Ersatz für nicht zu bekommende Hefte. Wenn auch der Zoll Micky-Maus-Hefte in Westpaketen des öfteren konfiszierte, weil diese Hefte als antisozialistisch eingestuft waren, so waren Briefmarken mit Micky-Maus-Motiven dagegen sogar im Handel der DDR erhältlich. Micky-Maus-Motive wurden hauptsächlich von sogenannten Briefmarkenländern verausgabt, meist armen Ländern oder kleinen Inselstaaten, die mit dem Verkauf ihrer Briefmarken an Sammler in aller Welt ihren Staatssäckel auffüllten. Ein paar dieser früher von mir erworbenen Briefmarken habe ich heute mal eingescannt. Exotische Länder sind darunter, die ansonsten wenig Bedeutung im Weltgeschehen haben: Antigua & Barbuda, Sierra Leone, Grenada, Togo, Bhutan, Mongolei, Belize, Malediven, Turks & Caicos Islands und Anguilla. Etliche dieser Länder haben kaum eine Beziehung zu westlicher Kultur, und schon gar nicht zu den Comics von Micky Maus. Es sind also rein kommerzielle Interessen, die z.B. die Mongolei oder Bhutan veanlaßt haben solche Marken zu verausgaben.

Je älter Micky Maus ist, desto sympathischer ist sie mir. Ganz besonders schätze ich die ersten Zeichentrickfilme mit ihr, wie Steam Boat Willie (1928): http://www.youtube.com/watch?v=ryRCOoiwOE8 , The Karnival Kid (1929): http://www.youtube.com/watch?v=fIa1Tvbh1qo  , The Plow Boy (1929): http://www.youtube.com/watch?v=7DBKROmNfxc  und
Mickey Steps Out (1931): http://www.youtube.com/watch?v=NmIr-Nxy-5s . Aus diesem Grund habe ich ein paar Links zu diesen Filmen gesetzt.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Altes: Ein Fotoapparate-Prospekt der Fa. G. Rüdenberg jun., Hannover und Wien, von 1911


Sagenhaft wie einfach es heutzutage ist zu fotografieren - die Digitalkamera herausgeholt, drauf gedrückt und eventuell in Minutenschnelle die Bilder ins Internet raufgeladen, z.B. in einen Google-Blog, wie den B.N.-Blog. Als ich in den 70er Jahren für die LDZ (Liberaldemokratische Zeitung) als Bildreporter tätig war, da war es noch ein mühsames Geschäft. Die Fotoapparate waren zwar gut, ich hatte eine Pentacon-Six-TL (6x6-Rollfilm) und eine Praktika LLC (Kleinbild), aber die Fotos mußten ja erst entwickelt werden und das war eine zeitraubende Angelegenheit: den Film in der Dose entwickeln, dann nachdem er trocken war in den Vergrößerungsapparat, den Film auf Papier belichten, diese Papiere in Schalen entwickeln und fixieren, dann trocknen.

Heute blätterte ich mal in einem Prospekt der Fa. G. Rüdenberg jun., Spezialhaus für Photographie und Optik, Hannover und Wien aus dem Jahre 1911, den ich als Beilage in einer Zeitschrift meiner Sammlung alter Zeitschriften fand. Interessant, die alten Fotoapparate, mit denen man noch mit Platten arbeiten mußte. Durch die hohe Auflösung haben solcherart Fotos eine später nicht mehr erreichte Qualität, wie man unschwer bei alten Fotografien erkennen kann. Für Fotofreunde habe ich mal ein paar Seiten dieses alten Prospektes eingescannt.

Sonntag, 22. Mai 2011

Neues: Tag der offenen Tür im Anhaltischen Theater Dessau 2011


Im ansonsten tristen Dessauer Kulturbetrieb ist der Tag der offenen Tür des Anhaltischen Theaters Dessau immer ein positives Ereignis, welches breite Massen anspricht. Von Jazz bis Würstchen vom Grill, von Puppentheater bis hin zum Fotografieren in Kostümen und vielen anderen Attraktionen, und natürlich den Besichtigungen hinter den Kulissen, reichte die Palette der Angebote am heutigen Tag. Den Bürgern hat´s gefallen, das merkte man und auch mir gefiel der heutige Tag der offenen Tür im Anhaltischen Theater Dessau - Anregung mal wieder öfter ins Theater zu gehen! Anbei ein paar Schnappschüsse für die Leser des Blogs.  

Samstag, 21. Mai 2011

Blütenpracht im Maiengarten


Ein Garten ist eigentlich zu allen Jahreszeiten schön. Er braucht auch nicht besondere Pflanzen, so erfreue ich mich auch an unserer wilden Rose, wenn sie wie jetzt neben dem Weinspalier blüht, siehe Fotos. Sind die Blüten nicht duftig? Die Farbe der wilden Rose läßt mich an Bilder von Auguste Renoir denken, so pastellartig sind sie.

Selbst wie Blumen wirken die beiden Gartensessel, die aus den 50er Jahren sind, was man unschwer am Stil erkennen kann. Winters wie Sommers stehen sie draußen und bisher hat ihnen das nicht geschadet. All der neuzeitliche Plunder, der jetzt so im Handel zu haben ist, würde dies wohl nicht mehr aushalten.

Dieser Tage ist Akeleizeit. Ich finde diese ansonsten wenig geachteten Blumen sehen aus wie kleine Orchideen. Noch orchideenhafter wirken die weiß-gelben Blüten der Garten-Azalee namens „White melody“. Ich mag sie sehr und ich finde sie tragen ihren Namen zu recht: weiße Melodie! Die meisten Rhododendrongehölze sind in der Endphase der Blüte, aber ein paar Spätblüher, wie dieser rote Rhododendron schmückt erst jetzt den Garten, wenn auch dieses Jahr nicht so üppig wie in vorigen Jahren.

Ja und was manchen Gartenfreund wundern wird, daß ich einige Schnittlauchpflanzen blühen lasse. Also ich finde auch diese Blüten hübsch, darum ernte ich generell Schnittlauch nicht bis zum letzten Halm ab.       

Freitag, 20. Mai 2011

Zensus 2011 in Dessau-Roßlau - eine kleine Momentaufnahme



Es ist mehr als merkwürdig, daß bei der Aktion Zensus 2011 scheinbar viele sonst geltenden Vorschriften des Steuerrechts, des Datenschutzes und des Sozialrechts außer Kraft gesetzt werden dürfen. Nun, es ist ja eigentlich recht sozial gedacht, wenn z.B. bei der Zensus 2011 – Aktion in Dessau-Roßlau auch Hartz-IV-Empfänger als Erhebungsbeauftragte tätig sein dürfen, auch solche Menschen die ansonsten am Rande der Gesellschaft stehen, Bürger die z.B. schon lange von der Suppenküche der Inneren Mission und der Bahnhofsmission betreut werden, die durch die Ernennung zu Zensus-2011-Erhebungsbeauftragten mal wieder eine Aufgabe bekommen, mal rauskommen aus ihrem randständigen Milieu und natürlich mal gutes Geld verdienen können, was ihnen sonst mit 1-Euro-Jobs vom Jobcenter oder Minijobs in der freien Wirtschaft natürlich nicht gezahlt werden kann, siehe meinen Blogbeitrag: http://barrynoa.blogspot.com/2011/05/neues-zensus-2011-ungerechtigkeiten-und.html. Trotzdem stellt sich aber doch die Frage der Gerechtigkeit, wenn die Einkünfte aus der Tätigkeit beim Zensus 2011 kurzerhand zu „Aufwandsentschädigungen“ erklärt wurden, mit vielen Vorteilen für den dort Tätigen, die andere Einkommenstätigkeiten nicht bieten.

Dieser Tage sprach ich in der Bahnhofsmission mit einem Dessauer Erhebungsbeauftragten, der mir stolz mitteilte, daß er endlich mal mächtig Geld machen könne. Für ihn als langjähriger Hartz-IV-Empfänger und von der Suppenküche und der Bahnhofsmission betreut, eine tolle Sache. Da er für ein Gebiet zuständig ist, wo große Wohnblöcke stehen, könne er locker 30-50 Euro die Stunde verdienen. Wäre er nun kein Hartz-IV-Empfänger hätte er dieses Geld nicht mal zu versteuern, ja müßte es nicht mal dem Finanzamt melden, so seine Auskunft, die angeblich bei der Schulung der Erhebungsbeauftragten mitgeteilt wurde. Auf meine Frage, wie es denn mit dem Zuverdienst für ihn als Hartz-IV-Empfänger aussehen würde, da gäbe es doch eine Zuverdienstgrenze die nicht auf Hartz-IV angerechnet werde und darüber hinaus erzielte Einkünfte könnten nur teilweise behalten werden, teilte er mir mit, daß die Stadt Dessau-Roßlau nach seinen Informationen dies umgehen wolle und betroffenen Erhebungsbeauftragten monatlich nur den freien Betrag überweisen wolle, solange bis die Gesamtsumme erreicht ist. Hm, wie bitte? Wenn also Herr B.  im Monat Juni sagen wir mal 500,00 Euro beim Zensus 2011 verdient, dann zahlt ihm die Zensus-Kasse, jeden Monat 100,00 Euro von Juni bis Oktober, damit das Zuflußprinzip unterlaufen werden kann? Das sollte sich mal ein privater Unternehmer trauen! Man stelle sich vor, der selbständige Handwerker XY beschäftigt einen Minijobber der noch Hartz-IV bezieht, zahlt statt Lohn eine „Aufwandsentschädigung“, spart dadurch Sozialabgaben und frisiert die Abrechnungen so, daß statt der Arbeit im Juni, auf einmal Arbeit von Mai bis Oktober heraus kommt. Was dem Arbeitgeber passiert, dies kann sich jeder vorstellen. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln!

Na und was den Datenschutz anlangt, da hat Sachsens Innenminister Markus Ulbig Recht als er neulich Bedenken äußerte, daß der Datenschutz bei so manchem Erhebungsbeauftragten gefährdet sei. Da bezog er sich wohl auf Zittaus NPD-Stadträtin Antje Hiekisch, die sich um diese Stelle beworben hatte, aber ob nun bei vielen anderen Personen der Datenschutz besser aufgehoben ist, dies bezweifle ich. Schade, daß der Erhebungsbeauftragte mit dem ich sprach nicht in einem Stadtteil tätig ist, wo ich Bekannte wohnen habe. Ich hätte doch zu gern rein private Dinge erfahren (lol). Die diversen Storys die Herr B. erzählte, z.B. über Herrn Y und Frau Z in der M-Straße, die da in einer Wohnung wohnen und Herr Y nicht meldemäßig dort gemeldet ist, die interessierten mich nicht die Bohne, zeigten mir aber, daß es mit dem Datenschutz bei dem Zensus 2011 nicht weit her ist.  

Dienstag, 17. Mai 2011

Altes: Kostenpflichtige Reklamemarken um 1900 von Velhagen & Klasings Monatsheften


Des öfteren habe ich hier im Blog über Reklamemarken um 1900 geschrieben. Nun könnte man annehmen, da es sich um Reklame handelte, daß man diese Marken immer kostenlos bekam, schließlich sollten die Marken ja Werbung machen. Dies war allerdings nicht immer der Fall. Da es ab ca. 1910 viele Sammler von Reklamemarken gab, kamen findige Geschäftsleute auf die Idee Reklamemarken zu verkaufen. Man schlug zwei Fliegen mit einer Klappe, einmal machte man Werbung und die brachte auch noch Geld ein. Vorbild waren die Briefmarken, die auch, statt als Portomarken Verwendung zu finden, von Sammlern für ihre Alben gekauft wurden.

Eine der Firmen die ihre Reklamemarken verkauften, waren Velhagen & Klasings Monatshefte. Über dieses Magazin hatte ich hier im Blog schon einmal Beiträge, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2009/09/velhagen-klasings-monatshefte.html und http://barrynoa.blogspot.com/2009/09/walter-gropius-das-bauhaus-in-dessau.html . Heute ein Cover eines Heftes von 1920 aus meiner Sammlung und ein kompletter Bogen von Reklamemarken von Velhagen & Klasings Monatsheften. Dort hießen sie allerdings Verschlussmarken. Interessant der Aufdruck: „5 dieser Bogen sind zum Preise von 1 Mark durch jede Buchhandlung zu beziehen. Eine kostenlose Abgabe von Marken (auch in geringer Anzahl) kann nicht mehr stattfinden.“ Dieser Text zeigt, daß erst die Marken kostenlos ausgegeben wurden und als dann Reklamemarken bei breiten Massen zu einem begehrten Sammelobjekt wurden, man dann Geld für die Marken nahm.   

Montag, 16. Mai 2011

Köstliche Mispeln der Berge


Ein großer Freund von exotischen Früchten bin ich eigentlich nicht. Ab und an kaufe ich mir mal eine Ananas oder eine Drachenfrucht (Pitahaya), aber ansonsten schmecken mir die heimischen Früchte, wie Äpfel, Birnen, Quitten, Aprikosen, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, besser. Vor ein paar Tagen allerdings kaufte ich im Supermarkt mal eine Schale Mispeln der Berge, dies weil ich von dieser Frucht bislang noch nie etwas gehört hatte und weil ich natürlich unsere heimische Mispel kannte, die aber nicht gerade zu den schmackhaften Früchten gehört, wenngleich man angeblich Marmelade aus ihr machen kann. Im Internet fand ich sehr wenig über die Mispeln der Berge, hier mal ein Link aus einem Forum: http://vegan-in-spanien.foren-city.de/topic,144,-nispero-die-unbekannte-schoene.html.

Der Beipackzettel zu der Früchteschale ist vielversprechend, so sollen die Mispeln der Berge harntreibend sein, bei Durchfallerkrankungen helfen, sie sollen den Cholesterinspiegel senken, geeignet für Personen sein die kardiovaskuläre Probleme haben und unter Blutzirkulationsstörungen leiden, außerdem sollen sie sehr viel Kalium enthalten. Nun, ob dies nun alles zutrifft, dies kann man schlecht nachprüfen, aber eines konnte ich nachprüfen, den Geschmack! Von diesem war ich begeistert, eine Frucht die wirklich köstlich schmeckt. Da ist es mir ehrlich gesagt ein Rätsel, daß sie so unbekannt ist und kaum mal im Handel angeboten wird. Es ist zu hoffen, daß es die Mispeln der Berge öfter mal zu kaufen gibt. Dies hängt aber wahrscheinlich davon ab, ob sie nachgefragt werden und wer nicht weiß wie sie schmecken, wird sie kaum kaufen. Dem Kunden wird es wie mir gehen, da ich sie nur aus Neugierde kaufte und eigentlich skeptisch war was den Geschmack anlangt, denn viele exotischen Früchte sehen zwar recht interessant aus, aber enttäuschen geschmacklich, was bei den Mispeln der Berge nicht der Fall ist, ganz im Gegenteil.

Sonntag, 15. Mai 2011

Altes: 100 Jahre alter Blütenduft - Kitschpostkarten um 1900


Kitschpostkarten um 1900 sind später nie wieder übertroffen worden, in Technik, Poesie und Vielseitigkeit. Das mußte doch Empfänger anrühren, wenn sie so eine Karte zugesandt bekamen, mit einer kleinen Elfe die auf Rosen gebettet ist und dann noch folgender Spruch: „Dein Leben sei ein Blüthenmeer, sei eine einzige Rosenpracht. Das sage Dir die Rosenelf, die hold Dir hier entgegen lacht.“ Dazu muß ich erläutern, da dies bei dem Scan nicht zu sehen ist, daß z.B. die Rosen auf dieser Karte erhaben sind. Auch der Glücksklee und der zarte Schmetterling auf der nächsten Karte, sind nicht einfach aufgedruckt, sondern sind erhaben aufgebracht, kleine glitzernde Auflagen.

Ja und dann erst die Karten mit Blütenduft, wie die Karte mit Maiblumenduft, die duftenden Grüße mit Nelken- und Rosenduft oder einfach nur die Postkarte des kleinen Buben der einen Blumentopf in Händen hält und zum Geburtstage gratuliert. Auch diese Karten verströmten früher Blumenduft. Als einzigste Karte duftet nur die Karte mit den Maiglöckchen noch ein wenig, bei allen anderen ist der Duft im Laufe der rund 100 Jahre die vergangen sind, verflogen. Anrührend auch die handgemachte Karte eines deutschen Soldaten im I. Weltkrieg, Frankreich 1916. Die liebevoll drapierten und auf eine normale Postkarte geklebten Blüten sind längst verwelkt, erinnern aber an diesen Soldaten, der schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilt, auch wenn ihn eventuell das Schicksal vor dem „Heldentod“ an der Front bewahrt haben sollte. Gestickt sind die Blüten auf der letzten Karte „TO MY DEAR SISTER“, die allerdings nicht aus England stammt, wie die Sprache vermuten läßt, sondern in Paris hergestellt wurde. Die gestickten Blüten kann man aufklappen und wie in einer Tasche befindet sich darin eine kleine Minikarte. Auf dieser eine deutsche Schrift: „Zur freundlichen Erinnerung, L. Bernt“.

Samstag, 14. Mai 2011

Neues: Zensus 2011 - Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten



Da flatterten sie ins Haus, die Fragebögen für Hausbesitzer beim Zensus 2011 und unverschämter Weise stand auf den Rücksendeumschlägen, daß doch der Empfänger das Porto zahlen solle, konkret (siehe Scan): „Bitte ausreichend frankieren“! Die gleiche Auskunft auf den Seiten des Zensus 2011, siehe: https://www.zensus2011.de/faq-detail/muss-ich-den-antwortbrief-frankieren.html !

Da soll also zu Lasten der Bürger gespart werden? Merkwürdig, denn ansonsten spart man nicht bei der Zensus-Aktion. Da bekommen diejenigen, die die Erhebungsbögen austeilen, allein für jede Zustellung 2,50 Euro Honorar (nennt sich allerdings offiziell "Aufwandsentschädigung"). Was bekommt eigentlich sonst ein Postbote eines privaten Postdienstes, wenn er z.B. ein Einschreiben zustellt? 5 Cent, 10 Cent, oder mehr? Hilft so ein Zusteller des Zensus 2011 dem Bürger beim Ausfüllen, dann gibt es sogar 7,50 Euro. Wer es nicht glaubt, hier die amtliche Liste zu den Honoraren (Aufwandsentschädigungen): http://www.vg-h.de/upload/File/News/zensus.pdf . 

Klar, daß man dann versucht die hohen Ausgaben für diese Honorare wieder irgendwie beim Bürger reinzubekommen und da versucht man es mit dem Porto-Trick. Daß Bürger gern so einen einträglichen Job als Zensus-Erheber übernommen hätten, dies ist klar, vergleicht man mal diese Einkünfte mit sonstigen Stundenlöhnen oder gar 1-Euro-Jobs. Wenig durchsichtig allerdings die Praxis wer so einen Job bekommen hat. Da kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, wer da so genommen wurde und wer trotz Bewerbung abgelehnt wurde. Ja und was ist nun, muß man nun das Porto als Bürger bezahlen? Hier ein eindeutiges: NEIN! Siehe:


Fragebögen an Hausbesitzer

Volkszählung: Amt muss Porto bezahlen

Magdeburg (pn). Hausbesitzer sind nicht verpflichtet, die Antwortbriefe zu der Gebäudezählung ausreichend zu frankieren. Der Auftraggeber, das Statistische Landesamt, muss unfrankierte Briefe selber bezahlen, erklärte Postprechin Anke Baumann. Die Schreiben gelten als Werbeantworten.
Darüber hatte das Amt die Bürger aber nicht informiert. „Wir sind angehalten, Kosten zu sparen“, erklärte Ralf Gödicke, Abteilungsleiter im Statistischen Landesamt. „Bitte freimachen“ steht im Frankierfeld des beigelegten Rückumschlages. Auf Wunsch des Amtes, wie die Postsprecherin erklärte. „Wer trotzdem bezahlt, ist selber schuld“, hatte Volksstimme-Leser Werner Bütow die Redaktion auf diese Tatsache aufmerksam gemacht.

Bundesstatistikgesetz §15 Absatz 3 regelt das

Dort steht, dass die Antwort, ...soweit in einer Rechtsvorschrift nichts anderes bestimmt ist, für den Empfänger kosten- und portofrei zu erteilen“ ist.

Die Rechtsvorschrift, die das für den Sender portofrei macht existiert allerdings

Handelsgesetzbuch §449 in Verbindung mit den POST AGB Brief national

Durch die o.g. Aufdrucke auf dem Umschlag wird das Teil ganz einfach zu einer Werbeantwort - und die ist nicht zu frankieren

Mittwoch, 11. Mai 2011

Altes: Reklamemarken von Rademaker Hopjes, Mecklenburgisches Geflügelfutter, Lecki-Gold, Gebrüder Hörmann Keksfabrik und Trüller-Werke


Beim Blättern in meinen Reklamemarkenalben (siehe auch bisherige Beiträge über Reklamemarken) fällt einem immer wieder auf, daß etliche Firmen um 1900 auch heute im Jahre 2011 noch existieren, viele andere sind sang-und klanglos verschwunden.

Die alten niederländischen Marken die für Hopjes (niederländisch: Bonbons) werben, werben für eine Firma die heute noch existiert und deren Produkte in der schönen alten Verpackung mit der Krone angeboten werden, siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Hopje.

Ganz anders sieht es mit der Mecklenburgischen Hundekuchen- und Geflügelfutterfabrik aus Schwerin aus, sie gibt es nicht mehr. Noch in den 30er Jahren fütterten meine Großeltern und meine Mutter (siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2008/07/erinnerungen-mutters-tiere.html ) ihre Hühner mit dem Geflügelfutter aus Mecklenburg und wie mir erzählt wurde, waren sie mit diesem Futter mehr als zufrieden. Es war hochwertig, die Hühner fraßen es sehr gern und Panschereien wie in heutiger Zeit mit dioxinverseuchten Industriefetten gab es früher nicht.

Die Marke Lecki-Gold existiert heute auch nicht mehr und es ist mir nicht gelungen etwas mehr über diese Firma zu erfahren. Honigersatz war um 1900 eine Modeerscheinung und etliche Firmen stellten diesen her. Besonders in den Jahren der Not aß man Honigersatz und ich kann mich noch gut daran erinnern, daß es Honigersatz auch in der DDR zu kaufen gab.

Die Firma Hörmann aus Dresden-Mickten war um 1900 der größte deutsche Kekshersteller, zur Geschichte hier ein informativer Link: http://ujw-wohnen.de/page1.php . Nach der Wende 1989/90 war dann Schluß. Wie so viele Betriebe der DDR wurde auch die Keksherstellung in Dresden abgewickelt und aus der ehemaligen Keksfabrik machte man exklusive Wohnungen.

Die Trüller-Werke in Celle stellten ebenfalls Kekse her, siehe http://www.trueller-snacks.de/de/geschichte.php. Im Gegensatz zu vielen Ostbetrieben produziert  aberTrüller immer noch, vornehmlich jetzt herzhaftes Knabbergebäck. 

Dienstag, 10. Mai 2011

Altes: Lustige Gymnastik von Edi Polz und Leo Friedrich


Meine Mutter war bekanntlich in den Dessauer Junkers-Flugzeugwerken tätig, siehe: http://barrynoa.blogspot.com/2010/02/meine-mutter-und-die-dessauer-junkers.html und http://barrynoa.blogspot.com/2010/02/humor-in-den-junkers-flugzeug-und.html. Die Junkers-Werke taten viel für die Belegschaft, dies reichte von Konzerten in der Mittagspause, gutem Werksessen bis hin zu diversen Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, wie Segelfliegen oder Gymnastik. In einer dieser Gymnastik-Gruppen war einige Zeit auch meine Mutter Mitglied. Aus dieser Zeit stammt die noch immer in unserem Buchbestand befindliche „Die lustige Polz-Gymnastik“, 1942 erschienen, nach der in dieser Junkers-Gymnastik-Gruppe Sport getrieben wurde.

Von Edi Polz stammen etliche solcher Sport-und Gymnastik-Bücher, alle in der Zeit von 1938 bis 1948 verlegt. Das tolle an diesen Büchern, die gymnastischen Übungen wurden nicht trocken dargestellt, sondern durch lustige Zeichnungen kam eine Lockerheit in die Gymnastik, die es bis dahin nicht gab, war doch körperliche Ertüchtigung sonst eine bierernste Sache, voller Zucht und preußischer Disziplin. Polz brachte Spaß in die Gymnastik. Als Beispiel habe ich ein paar Seiten eingescannt. Wenn ich auch selber kein Sportsmann bin, so amüsieren mich dennoch die humorigen Cartoons von Leo Friedrich und ich bewundere noch heute das System von Polz, so Menschen Gymnastik nahe zu bringen.

Als Kind blätterte ich öfter in dem Buch und staunte über Edi Polz, wo er am Rande des 56 Stock hohen Chanings-Building in New York eine Standwaage macht. Allein beim Anschauen wurde mir schon schwindlig. Die Vorstellung, daß dieser Edi Polz ein toller Typ sei, nährte bei mir als Kind auch das Foto mit der Unterschrift „Meine kleine Morgengymnastik am Strand“. Dieser Edi, der schon in New York war, zu einer Zeit als es keinen Massentourismus gab, und dann die Zeit hatte, statt etwa wie die breite Masse morgens zur Arbeit zu gehen, am Strand mit seiner hübschen jungen Freundin Morgengymnastik zu machen, dies imponierte mir damals.