Dienstag, 18. Dezember 2012

Altes: Der fröhliche Ostpreuße


Total ungerecht, daß ausgerechnet Pommern, Danzig, Westpreußen und Ostpreußen nach dem 2. Weltkrieg von den Polen und Russen okkupiert wurde und die Bevölkerung vertrieben wurde. Weshalb nicht Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen? Einzig und allein war die geografische Nähe zu Polen und Rußland ausschlaggebend, ein unverdientes Glück für alle westlich von Oder und Neiße lebenden Menschen und großes unverdientes Unglück für alle östlich davon lebenden.

Ein Trauerspiel, daß ausgerechnet der schönste deutsche Dialekt, das Ostpreußische, deshalb zum Aussterben verurteilt ist, denn es werden immer weniger die diesen Dialekt sprechen. Wieviel sympathischer ist mir doch dieses Ostpreußische, als etwa das quakige Schwäbisch, das harte Bayerisch oder das neelige Sächsisch.

Mein Vater stammte aus dem westpreußischen Schneidemühl, wie auch meine Großeltern väterlicherseits und der westpreußische Dialekt, zumindestens der aus Schneidemühl, ist mit wenigen Ausnahmen identisch mit dem ostpreußischen. Vater sprach diesen Dialekt nicht mehr, aber ab und an kamen doch Redewendungen und Sätze von ihm in diesem Dialekt. Desto mehr sprach Großmutter in diesem Dialekt – einfach wunderbar anzuhören, wenn sie uns besuchte. Sie lebte nach der Flucht aus Schneidemühl in Niedersachsen, behielt aber bis zu ihrem Lebensende ihre westpreußische Aussprache bei.

Heute schaute ich bei youtube rein und entdeckte zu meiner großen Freude, daß ein User 4 Teile des „Der fröhliche Ostpreuße“ hochgeladen hatte. Ja und da „schabbert“ (ostpreußisch: „spricht“, im sächsischen: „sabbert“) der unvergessene Heinz Wald im wundervollsten Ostpreußisch lustige Geschichten, unterbrochen von ostpreußischen Liedern. Das wohl berühmteste ostpreußische Lied „Ännchen von Tharau“ darf da natürlich nicht fehlen, oder „Ein Abend an der Pregel“ und „Königsberger Marzipan“. Königsberger Marzipan gibt es ja immer noch (Bezugsquelle: http://www.wald-koenigsberger-marzipan.de [Ein Genuß, diese geflämmten Marzipanbrote, die ich jedem anderen Marzipan vorziehe!] ). Außer den Königsberger Klopsen, dem Tilsiter Käse und dem Danziger Goldwasser ist so gut wie nichts von Dingen aus dem Osten in die heutige Zeit gerettet worden.

Hier die Links zu „Der fröhliche Ostpreuße“ (Habe selten so geschmunzelt bei diesen lustigen Geschichten, „geschabbert“ von Heinz Wald):

http://www.youtube.com/watch?v=19kiR6Wvwuo

http://www.youtube.com/watch?v=ceMryHJaIW4

http://www.youtube.com/watch?v=EI7ZpktHCl8

http://www.youtube.com/watch?v=slC4FMu4Hho  

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