Donnerstag, 6. Dezember 2012

Wintereinzug am 6. Dezember 2012







Schnee der liegen bleibt schon am 6. Dezember – einfach widerlich! Diejenigen die in Neubauten in der Stadt in einer Wohnung mit Fernheizung der Natur entfremdet sind, die mag der Winter ja wenig stören, wohnt man aber in einem Haus in einem Vorort, dann heißt es Schnee kehren und den Ofen mit Holz beschicken (mit Gas heizen ist Luxus geworden) und natürlich die Vögel im Garten füttern, die schon früh in den Bäumen sitzend darauf warten, daß man endlich Futter bringt. Also Ausschlafen ist nicht! Unser kleiner Teich, wo sonst die Fische schwimmend einen erfreuten, ist zugefroren und gar kläglich sind die letzten blühenden Ringelblumen anzuschauen. Den Knallerbsen scheint die weiße Pracht auch nicht zu gefallen, ihr eigenes Weiß war doch bei Wärme schöner anzusehen. Erstaunlich grün ist noch das Pampasgras, aber wer weiß wie lange noch.


Winterlandschaft

Unendlich dehnt sie sich, die weiße Fläche,
bis auf den letzten Hauch von Leben leer;
die muntern Pulse stocken längst, die Bäche,
es regt sich selbst der kalte Wind nicht mehr.

Der Rabe dort, im Berg von Schnee und Eise,
erstarrt und hungrig, gräbt sich tief hinab,
und gräbt er nicht heraus den Bissen Speise,
so gräbt er, glaub' ich, sich hinein ins Grab.

Die Sonne, einmal noch durch Wolken blitzend,
wirft einen letzten Blick auf's öde Land,
doch, gähnend auf dem Thron des Lebens sitzend,
trotzt ihr der Tod im weißen Festgewand.

Friedrich Hebbel  (1813-1863)

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