Sonntag, 29. Dezember 2013

Wie in der menschlichen Gesellschaft, so auch in der Tierwelt

Das Leben ist verdammt ungerecht! Da ist ein Mensch mit 95 Jahren noch topfit, kennt keine Krankheiten, qualmt seit der Jugend täglich 50 Zigaretten und finanziell und gesellschaftlich ist auch alles bestens (Wer dabei an einen Altkanzler denkt, ist der ein Schelm?). Ein anderer Mensch dagegen wird als Kind von seinen Eltern vernachlässigt und stirbt an Hunger und Durst, überlebt nicht mal das Kleinkindalter. Gerechtigkeit auf Erden gibt es leider nicht.

Wenn zu dieser rein persönlichen Sache, ob jemand im Leben mit Glück überhäuft wird oder nur Pech hat, dann noch dazu eine gewollte Ungerechtigkeit des Gesellschaftssystems kommt, dann ist das Maß voll, denn was wir für ein Gesellschaftssystem haben, ein weitgehend gerechtes oder ein bewußt ungerechtes, dies liegt am Volk selber. War es nicht großartig, daß sich das französische revolutionäre Volk damals den Spruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ auf seine Fahnen geschrieben hat?

Es gibt doch kaum etwas besseres Anzustrebendes als „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ - alles gesellschaftliche Dinge die wir beeinflussen können, wenn wir sie denn wollen. Gesundheit, persönliches Mißgeschick oder persönliche Glücksumstände sind allerdings nicht in unserer Hand, obwohl ersteres schon in gewissen Maßen, denn wenn eine gerechte Gesellschaft ein gutes Gesundheitswesen vorhält, was für alle gleich da ist, nicht zwischen arm und reich, zwischen Kassenpatient und Privatpatient, zwischen einem Beziehungen Habenden und einem keine Beziehungen Habenden, unterscheidet, dann ist vieles was die persönliche Gesundheit betrifft machbar - nicht alles, aber vieles! Aber diese freiheitliche, gerechte und brüderliche Gesellschaft will nicht jeder (siehe dazu auch: http://barrynoa.blogspot.de/2013/12/fur-eine-gerechtere-und-solidarischere.html), die Mehrheit möchte dies auch nicht, denn sonst würde sie z.B. nicht Gleichheit als kommunistische Gleichmacherei diffamieren. Solange die Mehrheit diese Einstellung hat, solange wird sich leider nichts ändern und wir werden weiter wie in einem Haifischbecken, wie die kapitalistische Gesellschaft auch genannt wird, leben müssen. Wohin das Gegenteil von Gleichheit in letzter Konsequenz führen kann, dies zeigte sich im brutalen Herrenmenschentum der Nazis, den damals größten Gegnern der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. In ihren Hetzschriften wetterten sie gegen „Gleichmacherei“ als angeblich bolschewistischen Ungeist. Wohin aber Ungleichheit führen kann, sieht man hier:
 
 
Daß dieses „der Stärkere setzt sich durch“ und dies brutal und rigoros, ein Überbleibsel unseres tierischen Ursprungs ist, dies sieht man bei manchen Tierarten die wenig soziales Empfinden haben. Aber unsere Ratten z.B. haben soziales Empfinden, was ihnen abgesprochen wird, da Ratten meistens als minderwertig dargestellt werden - typisch, daß in einem alten Nazipropagandafilm Szenen mit Ratten durch raffinierte Filmschnitte mit Szenen von Juden abwechselten - so nehmen oft sozial eingestellte Ratten auf schwache Rudelmitglieder Rücksicht, ja besonders soziale Ratten, wie damals unsere Rättin Jecki, können ein ausgesproches Samariterwesen an den Tag legen, z.B. einer kranken Ratte beim Überwinden von Hindernissen behilflich sein oder einer anderen Ratte eine Nuß bringen und dergleichen Dinge mehr.
 
Leider ist das bei unseren Hühnern nicht der Fall, die sind mehr den Menschen in der kapitalistischen Gesellschaft ähnlich, wie ich leider dieser Tage feststellen mußte, seitdem unser Hühnchen Trudchen krank ist, siehe dazu: http://barrynoa.blogspot.de/2013/12/deutsche-mentalitat-und-spieerpack.html. Statt dem armen Trudchen zu helfen, wird sie von den anderen Hühnern noch vom Futter weggedrängt. Trudchen kann nicht laufen, sucht aber den Anschluß an ihre Hühnerschar, die sie aber, je schlimmer es um sie steht, desto mehr meiden, oder gar wie ein anderes Huhn, unbarmherzig auf sie einhackt und dies ohne Grund, allein weil sie sich nur robbend und flügelschlagend auf dem Boden hin und her bewegen kann. Kranksein bedeutet Schwäche für die gesunden Hühner, die das gleich ausnutzen um die Rangordnung zu festigen. Das ist natürlich traurig anzusehen, muß aber akzeptiert werden. Ich stelle mir vor, das arme Trudchen hätte diese Verletzung und müßte in einem engen Stall leben, wo Huhn an Huhn steht, dann würde es in kürzester Zeit totgehackt oder müßte verhungern, da es vom Futter weg gedrängelt würde.
 
Heute waren wir mit Trudchen noch bei einem anderen Tierarzt (Notdienst, da Sonntag), schon um eine Zweitmeinung einzuholen und diese Tierärztin empfahl Separierung für das arme Huhn. Es ist ihr zwar einsam, denn sie sucht den Anschluß an ihre Truppe, aber in dem jetzigen Zustand bekommt ihr die grobe Behandlung ihrer Artgenossinnen ganz und gar nicht und sie käme durch Wegdrängeln nicht an Futter. Gestern machten wir die Fotos im Garten, siehe unten, wo sich Trudchen mühte den anderen Hühnern zu folgen, was ihr natürlich nicht gelang. Sie robbte den Gartenweg entlang, kaum war ihre Truppe in Reichweite, verschwanden die Hühner wieder in eine ganz andere Ecke des Grundstücks. Da war sie dann froh, wenn man sie auf den Arm nahm und weiter trug. Heute richteten wir eine separate Unterkunft für Trudchen ein, siehe letztes Foto, und nun heißt es abwarten, ob die Medikamente was bringen. Schade wäre es um dieses Hühnchen, denn im Gegensatz zu anderen Hühnern unserer Hühnerschar, die oft sehr keck sind, ist es ein besonders bescheidenes Huhn, leider schon seit einiger Zeit in der Rangordnung an unterster Stelle stehend und vom Pech verfolgt, denn wir mußten mit ihr schon öfter den Tierarzt aufsuchen, einmal mit einer recht bösen Verletzung am Hals, die sie sich mal zuzog.
 
Schon weil sie so ein Pechhühnchen ist, auch viel schüchterner ist als die anderen, da mag ich sie besonders und es wäre mehr als traurig, wenn man sie einschläfern lassen müßte.
 




 

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