Samstag, 1. November 2014

Katz und Maus - alle gleichwertig für Tierrechtler?

Ohne Worte (Collage Barry Noa)


Schaut man sich mal in den meisten Tierschutzvereinen oder auf Tierschutzseiten um, dann wird man feststellen, daß dort die Hund-und-Katzen-Lobby ganz krass in der Mehrheit ist. Theoretisch, d.h. wenn man sie fragt, ob sie denn Speziesisten seien, dann weisen sie das entrüstet von sich. Nein, sagen sie dann, sie achten alle Tiere gleich. Daß dies leere Worte sind, wird schon dadurch klar, daß sie Fleisch aus Qualhaltung für ihre vierbeinigen Lieblinge kaufen, sie also das Leben der sogenannten Nutztiere weniger achten als das Wohlergehen ihrer Lieblinge. Katzenfreunde sehen in dem Vogeltöten ihrer freilaufenden Hauskatzen auch nur einen „Kollateralschaden“. Also, daß das Leben allen Tieren ihnen gleich viel wert ist, das ist eine fromme Mär, es ist Speziesismus der da offenbar wird. Wenn diese Tierfreunde dies zugeben würden, daß z.B. das Leben ihrer Hauskatze mehr wert ist, als das der Beutetiere der Katze, dann wäre es ja noch ehrlich, aber ätzend ist diese Heuchelei sich als Antispeziesisten auszugeben.

Mit einem dieser Veganer und Tierrechtler, der vorgibt allen Tieren die gleiche Wertschätzung zuteil werden zu lassen, telefonierte ich neulich. An einem simplen Beispiel entpuppte sich tief sitzender Speziesismus bei diesem Antispeziesisten. Ich berichtete, daß in unserem Keller sich eine Maus eingenistet hat, angelockt durch das dort lagernde Körnerfutter für die Hühner und die Wildvögel für den Winter. Ich fragte ihn, was man machen könne. Seine Antwort war, daß da eine Katze helfen würde. D.h. er empfahl als absoluter Tierrechtler, daß eine Katze diese Maus fangen solle, sie noch stundenlang mit dieser Maus „spielen“ würde, was der Maus eine unendliche Tortur bereiten würde und schließlich und endlich würde die Katze die Maus töten. Dies nun aus dem Munde eines bis aufs Messer sich als Antispeziesisten verstehenden Tierschützers, der allen Tieren die gleiche Würde in seinen schriftlichen Auslassungen auf seinen Tierschutzseiten zukommen läßt.
 
Was wäre aber dieser „Tierfreund“ wütend geworden, wenn ich behauptet hätte, es wäre eine Katze in unser Haus eingedrungen und wir würden beabsichtigen einen scharfen Hund ins Haus zu nehmen, der die Katze totbeissen soll. Daß er da unbedingt empohlen hätte, im Haus eine Lebendfalle für die Katze aufzustellen, das kann man sich vorstellen. Bei der Sache mit der Maus fiel ihm das nicht ein, daß man auch da eine Lebendfalle aufstellt und die Maus nach Gefangennahme an einem für sie geeigneten anderen Ort lebend aussetzt. Es ist dies der typische Speziesismus der meisten aktiven Tierschützer. 

Keine Kommentare: