Freitag, 8. Mai 2015

"Maiblumen"


In der Zeitschrift „Jugend“, die dem Jugendstil um 1900 den Namen gab, findet man in der Nummer 24 von 1896 eine typische Jugendstilzeichnung von H. R. Kaeser mit dem Titel „Maiblumen“, die ich heute den werten Bloglesern vorstellen möchte, da sie gut zum „Wonnemonat“ Mai paßt, wo nicht nur die Bäume ausschlagen, sondern auch die Erotik aus dem Winterschlaf erwacht und Nacktheit in freier Natur wieder möglich ist.

Blickt man auf die Zeit um 1900 zurück, so war diese, was Nacktheit und Nacktkultur anlangte, auf vielen Gebieten freier als heute. Nacktheit, die aber eher sittsamer daher kam als heute, wo sie meistens mit dem Fluidum des Ordinären und Unsittlichen behaftet ist, vor dem die Jugend „geschützt“ werden soll, deshalb auch das Aussperren von Kindern und Jugendlichen aus der FKK-Bewegung und das Verbot von bildlichen Darstellungen aus der Jugend-Nudismusbewegung und dem Verbot von Jugend-FKK-Zeitschriften vor einigen Jahren, Zeitschriften, die ab ca. 1900 rund 100 Jahre gestattet wurden, auch in der NS-Zeit, wo die FKK-Bewegung besonders gefördert wurde.

Auf der Zeichnung von Kaeser treten die echten Maiblumen fast völlig in den Hintergrund, sind nur noch jugendstiliges Ornament. Die „Maiblumen“, die Kaeser meint, sind die beiden nackten jungen Damen, welche Hippies der 60er Jahre ähneln, mit langem wallenden Haaren und Blumenkränzen im Haar.

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