Donnerstag, 26. Januar 2017

Rauhreif




Als ich heute am Morgen durch meinen Garten lief, da konnte ich nicht anders und mußte den Rauhreif auf meinen Pflanzen fotografieren. Schön aber unwirklich sieht er ja aus, der Rauhreif auf den Pflanzen. Aber dennoch wünsche ich mir besonders für die Wildtiere Tauwetter und einen baldigen Frühlingsanfang.


Passend zur Rauhreifzeit dieses Gedicht von Georg Reicke aus der Sammlung „Winterfrühling“:

Rauhreif

Umzaubert, mondversilbert steht die Welt,
ein weißes Märchen, unterm Schneegewande;
der Wipfel Netzwerk knüpft ein Nebelzelt
von Reif und Rauch an die gestirnten Lande.

Zu meinen Füssen leise knirscht der Schnee
und Einsamkeit wie schattenhafte Mauer
umschränkt die Schritte, dass ich lauschend steh
und mich versenke in der Stille Schauer.

Da klingt ans Ohr mir feiner Glockenton;
fern zwischen Stämmen schwanken, schwinden Lichter ..
ein Schlitten taucht empor, genähert schon,
und Pferde, Menschen, Lachen und Gesichter....

Und kommt – und geht. Bald sterben Licht und Klang,
verlassen mir die Nähe doppelt trüber ...
So war es oft! wir stehn und lauschen bang –
das Leben fährt mit Schellenklang vorüber!

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